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Rezension zu
Nimm mich mit dir, wenn du gehst

Bedrückende und emotionale Familiengeschichte

Von: Recensio Online
18.07.2023

Bea hat die Nase voll. Sie will sich nichts mehr von ihrer Mutter Anne und deren Partner Darren vorschreiben lassen. Und schon gar nicht mehr will sie sich der psychischen und teilweise auch körperlichen Misshandlung der beiden aussetzen. In einer Nacht- und Nebelaktion verschwindet sie und lässt ihren geliebten Bruder Ezra zurück. Doch sie hinterlässt ihm eine E-Mail-Adresse, mit der alles beginnt und das Schicksal seinen Lauf nimmt... Die Story besteht einzig aus E-Mails, die sich Bea und Ezra hin- und herschicken. Dabei offenbaren sie sich Geheimnisse, tauschen sich über ihr trauriges Leben bei ihrer Mutter aus und geben sich gegenseitig Halt. Als Bea jedoch den wahren Grund ihres Verschwindens bekannt gibt, zieht sich Ezra zunächst zurück. Doch ohne seine Schwester kann er einfach nicht sein - und genau darauf hat das Autorenduo den Fokus gesetzt. Blut ist nicht immer dicker als Wasser, aber manche Menschen braucht man einfach in seinem Leben, weil sie einem guttun. Der Schreibstil ist locker und leicht verständlich. Die angesprochenen Themen sind nichts für schwache Nerven, denn häusliche Gewalt, zerstörte Familienverhältnisse und eine dramatische Vergangenheit ließen mich die Handlung noch emotionaler erleben. Gerade als Mutter ist man von den Erzählungen sicher sehr ergriffen und würde die Geschwister am liebsten in die Arme nehmen. Es handelt sich zwar um eine fiktive Geschichte, dennoch ist es unglaublich traurig, dass tatsächlich viele Kinder in solchen Familienverhältnissen leben und keine Hilfe erhalten. Umso schöner fand ich die Verbindung, die Bea und Ezra untereinander haben. Ich kann gar nicht sagen, wer mir sympathischer war, denn beide sind auf ihre Art nahbar und real gezeichnet. Es hat mich fasziniert, wie stark so eine Geschwisterliebe tatsächlich sein kann und wie wichtig sie gleichzeitig ist. Gerade wenn man zusammen so eine Vergangenheit erlebt hat. Ezra und Bea geben sich trotz der räumlichen Trennung Halt und achten aufeinander. "Wenn dir dein Leben nicht gefällt, ändere es. Hör auf herumzujammern und ändere an dir, was du in der Welt verändert sehen willst. Sei selbst die Veränderung. Du bist für größeres geschaffen. (Zitat Pos. 3560) Die klärenden E-Mails, die zum Ende hin die Runde machen, fand ich als Abschluss sehr gelungen. Ich habe mich in einigen Passagen selbst wiedererkannt und war fasziniert, welche Wirkung diese "Befreiung" auch auf mich selbst hatte. Fazit: Eine bedrückende und emotionale Familiengeschichte, die mich zum Nachdenken bewegt hat und bestimmt noch ein wenig nachwirken wird. Für alle, die ein bisschen Mut gebrauchen können, ist dies die perfekte Lektüre!

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