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Rezension zu
Gemeinsam sind wir stark! Wie friedliche Proteste die Welt verändern

Prima Buch zum Demokratieverständnis

Von: Sabine Ibing
14.06.2023

Dieses Buch erzählt, wie friedliche Proteste auf der ganzen Welt eine Veränderung der Gesellschaft bewegt haben. Vom Kampf für das Frauenwahlrecht über die Montagsdemos bis hin zu Fridays for Future. Im Lauf der Geschichte haben schon viele friedliche Proteste und Demonstrationen die Welt ein Stück weit besser gemacht. Menschen sind in Neuseeland auf Bäume geklettert, um einen Wald zu retten. In England sind Frauen durch den Schlamm marschiert, um das Frauenwahlrecht zu fordern. Und überall auf der Welt organisieren Kinder und Jugendliche wöchentliche Schulstreiks, um gegen die Klimakatastrophe zu kämpfen. «Schließen Menschen sich zusammen, um sich zu engagieren, können sie viel bewegen.» Dieses Bilderbuch berichtet von 13 Protesten, beginnend 1907 mit dem Kampf der sogenannten Suffragetten, die die Gleichberechtigung der Frauen einforderten, voran das Wahlrecht. Und wer musste darüber abstimmen? Die Männer. Erst 1928 setzten sich die Frauen endlich durch, die seit 1872 dieses Recht verlangten. Die Texte schildern knapp und verständlich die Ereignisse, die Gründe, die dazu führten. Das Bilderbuch ist chronologisch aufgebaut, jeweils zwei Doppelseiten sind einem friedlichen Protest gewidmet. Es geht weiter mit Gandhis Salzmarsch in Indien, es folgt der Busboykott von Montgomery in den USA, Boykotte gegen die sogenannte Rassentrennung, die Baumbesetzung in Neuseeland, um eine Rodung von uralten Bäumen zu verhindern, die Revolution von Manila auf den Philippinen, um eine Diktatur zu stürzen, die Montagsdemonstrationen 1989 in Deutschland vor dem Fall der Mauer, bis hin zu Black Lives Matter, um nur einige zu nennen. «Konflikte kann man ohne Gewalt lösen!» – Man kann. Was mir zum Ende fehlt, ist eine Auseinandersetzung damit, bzw. ein Hinweis darauf, dass ein friedlicher Protest eben nur zur bestimmten Bedingungen funktioniert. Es ist wichtig, diese Proteste zu führen. Aber ebenso wichtig, dass eine brutale Staatsgewalt sie auch zusammenschießen kann. Was würde z.B. passieren, wenn die Frauen in Afghanistan für ihre Rechte auf die Straße gehen würden? Die Illustrationen von Ximo Abadia sind meist im Hintergrund in hellem Gelb gestaltet und setzen in kräftigen Mattfarben die Szenen reduziert ins Bild. Zu den Grundfarben gesellen sich grün und Schwarz. Massenveranstaltungen mit Menschenmassen kommen gut ins Bild. Die Schwärze des Krieges wird deutlich, Bombenhagel oder auch mal das große Porträt eines Diktators, der uns frech angrinst. Fröhliche Stimmung kommt ebenso auf und die Message ist klar: Gemeinsam sind wir stark! Ein feines Kinderbuch zum Demokratiebewusstsein. Der Prestel Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren, dem schließe ich mich an. Rebecca June ist Geschichtenerzählerin und Übersetzerin. Sie wuchs in London auf und nahm schon als Kind an Demonstrationen teil. Mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern lebt sie außerhalb von Barcelona in den Bergen. Ximo Abadia ist spanischer Künstler, Kinderbuchillustrator und Autor. Er hat zahlreiche Publikationen illustriert, darunter das bekannte Bilderbuch «Goliath» von Kleine Gestalten, und seine Arbeiten wurden für die Kinderillustratoren-Ausstellung in Bologna 2017 ausgewählt.

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