Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ich war das Mädchen aus Auschwitz

Ein Grauen unvorstellbaren Ausmaßes

Von: Leseschneckchen
31.05.2023

Ich kann mich nicht erinnern, je etwas grausameres gelesen zu haben als die Erinnerungen von Tova Friedman. Und doch sind sie von unschätzbarem Wert. Zusammengefasst aus den Notizen ihres Vaters und ihren eigenen Erinnerungen als Kind im Alter von vier bis sechs Jahren, erzählt Tova Friedman ihre Geschichte des Holocaust. Sie berichtet von ihrem Leben im Ghetto, dem Weg ins Konzentrationslager bis hin zum fast unmöglichen Entkommen aus dem Horrorszenario. Es grenzt an ein Wunder, dass sie es überlebt hat. Nur die Liebe zu ihrer Mutter gab ihr die Kraft dazu. Heute spricht sie für all jene, die nicht mehr die Chance hatten, ihre Eltern, ihre Familie und Freunde wiederzusehen. Für all die Kinder, die keine Stimme mehr haben, weil sie ihr Leben lassen mussten. Allein der Titel sagt so viel über dieses Buch aus und hat direkt meine Neugierde geweckt. Es gibt nicht mehr viele Zeitzeugen. Deshalb finde ich es umso wertvoller, dass hier ein Buch veröffentlicht wurde, welches nicht aus alten Erzählungen dritter oder vierter Hand resultiert, sondern aus Erinnerungen einer Betroffenen und den Notizen ihres Vaters. Ein großes Dankeschön möchte ich also an dieser Stelle an Tova Friedman richten, dass sie diese Gedankenbilder aus der schlimmsten Zeit ihres Lebens mit uns teilt und dieses Grauen für uns noch einmal aufleben lässt. Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder in der Lage sein wird, dieses Buch in einem Zuge zu lesen. Mir hat das Gelesene schwer zugesetzt und mich nachträglich stark beschäftigt. Ich bekam die Bilder nicht aus dem Kopf und stellte mir immer wieder die Frage, wie es nur dazu kommen konnte, dass Menschen ein solch unvorstellbares Massaker fertigbrachten. Die Erzählungen sind von Grausamkeit nicht zu überbieten. Jede einzelne Szene gleicht einem Albtraum. Wie kann eine Frau mit diesen schrecklichen Bildern in der Erinnerung leben? Und doch ist es so unbeschreiblich wichtig diese Geschichte weiterzugeben, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Die Berichte machen deutlich, in welcher furchtbaren Zwangslage sich die Menschen befanden. Ein Volk, dass unter schlimmster Manipulation und Unterdrückung zu leiden hatte. Ähnlich muss es aber auch in den Reihen der NSDAP Anhänger zugegangen sein, denn mein Herz will einfach nicht wahrhaben, dass all die Nazis solch gewissenlose und böswillige Monster gewesen sind. Viele von ihnen hatten doch ebenfalls Familie. Einer allein konnte nichts ausrichten, also ging es immer nur darum, Befehle zu befolgen oder zu sterben. Die Menschen mussten unmenschliche Entscheidungen treffen, bei denen es keine gute Lösung gab. Diese Erfahrungen sollten uns für den Rest unseres Lebens eine Mahnung sein. Wir alle sollten uns Gedanken machen, welche Ziele wir anstreben. Gier, Neid und Missgunst bringen uns nicht weiter. Macht erfüllt uns nicht. Dieses Buch ist schwere Kost, doch ich bin dankbar dafür, dass es Menschen wie Tova Friedman gibt, die den Mut haben, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, damit auch wir Leser ihre Geschichte an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben können.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.