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Rezension zu
Club Paradies - Im Glanz der Macht

Club Paradies

Von: Buchmomente
18.05.2023

Die Geschichte spielt in Berlin, Mitte der 1970er Jahre. Hanns Borchardt ist ein skrupelloser Geschäftsmann, und sein nächstes Bau-Projekt stellt alles Gewesene in den Schatten. Ein Grundstück fehlt ihm jedoch noch – und das gehört Lea Stern, die ihren erfolgreichen Club Paradies jedoch nicht aufgeben will. Hanns versucht alles, um zu seinem Ziel zu kommen – und das ohne ohne Rücksicht auf Verluste. Obwohl die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und jedem Kapitel auch immer voransteht, wer jetzt gerade berichtet, ist es doch Hanns, der den Mittelpunkt bildet. Er ist ein Egoist und Patriarch, der nur sein Geld und den damit verbundenen Luxus im Sinn hat – seine Ehefrau Maria behandelt er schlecht, seine Kinder Hanna und Holger leiden ebenfalls unter seiner Dominanz. Kurzum – er ist unsympathisch durch und durch. Maria ist zwar sympathisch, aber sie hätte ich gerne gerüttelt und geschüttelt – denn sie lässt sich völlig unterkriegen von ihrem Ehemann und von ihm vorschreiben, was sie tun oder sagen darf – ganz die unterwürfige Ehefrau. Sohn Holger kann das Ganze nicht ertragen und zieht kurzerhand aus – das mach ihn sympathisch. Er gerät dann aber in Kreise, die ihn moralisch in die Bredouille bringen. Hanna bleibt zwar zuhause, ermutigt aber ihre Mutter immer wieder, sich dem Willen ihres Ehemanns zu widersetzen – und auch sie geht ihre eigene Wege, die nicht immer den damals geltenden Konventionen entsprechen. Mein geheimer Liebling dieses Buches ist aber Lea Stern – sie strahlt eine kühle Gelassenheit und Stärke aus, und ich habe genossen, wie Hanns daran verzweifelt. Während die erste Hälfte eher ruhig ist und man so die Charaktere in ihren Rollen kennenlernt, wird es in der zweiten dann von Seite zu Seite spannender – bis zu einem überraschenden Ende, das neugierig auf die Fortsetzung macht. Gelungen ist die Atmosphäre der 1970er Jahre – die hat die Autorin sehr gut eingefangen, insbesondere auch die vielen Probleme, die damals aufkamen: Es geht neben dem materiellem Konsum auch um die Studentenstreiks, um freie Liebe, um die RAF und die Pornofilmszene; mir war es ein wenig zu viel an Themen und einige hätte die Autorin auch weglassen können, ohne dass die Geschichte an Spannung verloren hätte. Der Schreibstil ist eingängig und lebendig, so dass die Seiten rasch dahinfliegen. Die Autorin weiß, Atmosphäre zu schaffen und vor allem auch, Spannung aufzubauen – gerade die zweite Hälfte hat mich wirklich richtig gefesselt. Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht und empfehle das Buch gerne weiter. Mein Fazit In spannender Auftakt über einen skrupellosen Geschäftsmann, der im Berlin der 1970er wegen eines Großprojektes einige Intrigen spinnt und alles auf eine Karte setzt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn es mir ein wenig zu viel an Themen waren, die angerissen wurden – dennoch freue ich mich nun auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es weitergeht.

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