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Rezension zu
Sturmtage

Stürmische Zeiten brechen an

Von: Arlett
12.05.2023

Berlin, 1939: Wir befinden uns am Anfang des 2.Weltkrieges. Für die junge selbstbewusste Assistenzärztin Helene Jacobs, die von der Charité ins Waldfriede wechselt, keine leichte Zeit. Während sie auf Arbeit oft mit ihrem Vorgesetzten und Chefchirurgen Dr.Hintze aneinander gerät, der Mitglied der NSDAP ist und unter seinem Kittel Uniform trägt, muss sie zu Hause ihre Eltern ertragen, die ihr einen einen heiratswilligeren Kandidaten nach dem anderen vorstellen. Doch Helene ist überhaupt nicht nach Familiengründung zumute, denn dann wird von ihr verlangt, ihren Beruf an den Nagel zu hängen und zu Hause auf Heim und Kinder aufzupassen. Nur wozu dann das ganze Studium denkt sich die junge Chirurgin. Während sie im OP-Saal ihre Frau steht und beweist, dass auch weibliche Ärztinnen was drauf haben, genießt sie ihre Pausen im Klinik-Garten. Und wird dort aufmerksam auf den jungen und sympathischen Timo, der als Gärtner für das Waldfriede arbeitet. Während sie sich immer öfter sehen und reden und ihre Sorgen und Ängst in der schweren Zeit des Krieges miteinander teilen, wird beiden auch klar, dass ihre Gefühle füreinander immer stärker werden. Nur wird dieses Liebe eine Zukunft haben? Eine Ärztin verliebt sich in einen Gärtner? Und wie stark wird Berlin von Bomben und Angriffen attackiert werden? Wird das Krankenhaus diese schwere Zeit überstehen? In "Sturmtage" von Corina Bomann erleben wir hautnahe die Zeit des 2.Weltkrieges mit. Nicht nur Berlin und ihre Einwohner verändern sich - auch das Krankenhaus hat einige Last zu tragen. Während immer öfter im Keller operiert wird und die Patienten unter der Erde Schutz finden, ist unter den Kollegen die Stimmung auch auf dem Tiefpunkt. Ich hatte bei diesem 3.Band sehr oft Gänsehaut und war erschüttert über die detaillierten Beschreibungen der Kriegssituationen. Wie tapfer die Ärzte und Schwestern gekämpft haben, um alles erdenklich Mögliche zu tun, damit es ihren Patienten gut geht. Auch das unsere alten Weggefährten Dr.Conradi und Schwester Hannah wieder dabei sind - und sie mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Die Waldfriede-Saga, die inspiriert durch die Chronik des Krankenhauses auf wahren Tatsachen beruht, fasziniert mich mit jedem Band bzw. mit jeder Seite, die ich lese. Sowohl der flüssige Schreibstil, die angenehme Länge der Kapitel, als auch der Wechsel zwischen Klinikalltag und Privatleben der einzelnen Personen. Ich fühl mich als stiller Beobachter in diesem Krankenhaus und teile sowohl Freud als auch Leid mit den Angestellten. Leider werden wir als Leser nur noch einmal ins Krankenhaus Waldfriede reisen können, aber den letzten Band erwarte ich schon voller Vorfreude.

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