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Rezension zu
Die Reporterin - Zwischen den Zeilen

Ein großartig erzählter Roman, der die 60er Jahre lebendig widerspiegelt

Von: Sommerlese
27.04.2023

"Zwischen den Zeilen" ist der erste Teil der Dilogie "Die Reporterin" von Teresa Simon, die im Heyne Verlag erscheint. 1962: Marie Graf studiert Pharmazie in München, ihre Eltern erwarten von ihr, dass sie mal die familienbetriebene Apotheke übernehmen wird. Doch Maries Lebenstraum sieht ganz anders aus, sie möchte Gesellschaftsreporterin werden. Heimlich bewirbt sie sich bei verschiedenen Verlagen und erhält schließlich eine Stelle als Volontärin bei einer Zeitung. Das verheimlicht sie ihren Eltern. Sie muss sich im Job erst einmal im Umgang mit Interviewpartnern wie Pierre Brice und Hildegard Knef beweisen und hat trotz der Unterstützung ihrer Mentoren auch mit Missgunst und Ablehnung von Kollegen zu kämpfen. Teresa Simon kann einfach wunderbar erzählen, in diesem Roman wird man durch den eingängigen, bildhaften und sehr lebendigen Erzählstil nicht nur großartig unterhalten, man erlebt gleichzeitig eine authentische Zeitreise in die 60er Jahre, die sich von Anfang bis Ende spannend liest. Im Roman spielen mehrere Figuren eine Rolle, da wäre neben der sympathischen Marie/Malou noch ihr Großonkel Julius, ihre Freundin Roxy und Freddy, die alle zu ihr halten und sie in ihrem Berufswunsch von Kräften unterstützen. Baron Bárthoy ist ihr erfahrener Mentor in Sachen Gesellschaftskolumne und bringt ihr alles bei, was sie dazu wissen muss. Denn als Malou Graf hat sie Interviews mit den Showgrößen ihrer Zeit zu führen, wo sie durch ihre charmante und natürliche Art sehr gut ankommt und ihnen so einige Details entlocken kann, woran ihre Kollegen teilweise scheitern. Die Charakterausarbeitung ist der Autorin ganz wunderbar gelungen, die damaligen Sichtweise auf gesellschaftliche Ansichten, die Rolle der Frau, das Thema Homosexualität, sowie Lebensgefühl, Arbeitsmarkt und Alltagsleben werden sehr authentisch mit Leben gefüllt und gezeigt. Wir erleben den Besuch von Charles de Gaulle und der Queen, erfreuen uns an den Liedern der Beatles und an früheren Prominenten und werden automatisch in diese Zeit zurückversetzt. Die fesselnde Geschichte kommt mit Licht und Schatten daher, Malous Berufsleben wird eine Erfolgsgeschichte, doch ihr Privatleben verläuft nicht ganz so glücklich. Es gibt aber Hoffnung auf eine neue Liebe und am Ende wird ein Familiengeheimnis gelüftet, das im nächsten Band sicher aufgegriffen wird. Im August erscheint der zweite Band, den ich schon jetzt sehnsüchtig herbeisehne. "Die Reporterin - zwischen den Zeilen" ist ein großartig erzählter Roman, den ich unbedingt weiter empfehlen kann.

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