Rezension zu
Chain of Iron

Fast 780 Seiten lang begleiten wir Cordelia und ihre FreundInnen aus verschiedenen Perspektiven durch ihre jeweiligen Kämpfe - im Innen wie im Außen. Ich liebe die Kulisse des verschneiten Londons in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts mit seinen prunkvollem Bällen, ausladenden Kleidern und Pferdekutschen. Die Handlung trägt sich recht langsam und beschaulich, was allerdings das Setting wundervoll unterstreicht. Die Morde tragen zu der mysteriösen, leicht düsteren Atmosphäre bei - besonders die Perspektive des Mörders verleiht etwas von Jack the Ripper. Jeder einzelne Charakter überzeugt durch Individualität und Stärke. Es wimmelt nur so von SympathieträgerInnen und (Anti-)HeldInnen. Cordelia ist eine selbstbewusste, selbstbestimmte und liebenswürdige Protagonistin voller Ecken und Kanten. Ihre Stärke ist bewundernswert. James ist ihr perfekter Gegenpol, wenngleich ich ihn oftmals am liebsten für seine Verschlossenheit geschüttelt hätte. Matthew ist mein Lieblingsnebencharakter. Ich liebe seine ausgeflippte Kleidung, seine loyale, witzige Art - ach, eigentlich seine ganze Person. Ich hoffe, in Band 3 findet er endlich sein Glück 🥰 Die Liebesgeschichte zwischen Lucie und Jesse hat mich tief berührt, Lucies und Graces Fähigkeiten waren am spannendsten. Innerhalb der letzten Seiten erleben wir einen mittelgroßen Showdown. Mit der Auflösung der Morde hätte ich so absolut nicht gerechnet! Der zwischenmenschliche Cliffhanger ist furchtbar tragisch - man kann gar nicht hinschauen 🙈 Ich freue mich wahnsinnig auf Band 3 dieser fantastischen Reihe 🤩🤩🤩