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Rezension zu
Die Reporterin - Zwischen den Zeilen

Must read book

Von: Patricia Nossol
18.04.2023

Lasst uns gedanklich nach München ins Jahr 1962 reisen. In der Schwanen-Apotheke im Stadtteil Neuhausen steht Marie Graf und verkauft den Pickelboys die berühmte Goldtinktur nach einem Originalrezept von Onkel Julius. Für Maries Eltern ist klar, dass sie Pharmazie studiert, um später das Familienunternehmen zu übernehmen. Doch Marie hat andere Pläne. Sie träumt davon, Reporterin zu werden. Durch die zufällige Begegnung mit dem Baron Bárthoy, bekommt Marie die Möglichkeit, bei der Zeitung „Der Tag“ ein Praktikum zu absolvieren. Sie ist überglücklich, aber Maries Eltern sind alles andere als begeistert und wenden sich von ihr ab. Auch bei der Zeitung muss sich die Neue den Respekt hart erarbeiten. Nicht jeder Kollege empfängt sie mit offenen Armen. Aber Marie geht beharrlich ihren Weg. Bárthoy erweist sich als exzellenter Mentor und unterstützt die junge Frau tatkräftig. Durch ihn trifft sie u.a. Peter Kraus, die Kessler-Zwillinge und Pierre Brice. Und so wird Stück für Stück aus der Apothekertochter eine waschechte Reporterin. Passend dazu ändert sie ihren Namen und agiert nun als Malou Graf. Während es beruflich wie am Schnürchen läuft, könnte Amor der erfolgreichen Reporterin in Liebesdingen etwas unter die Arme greifen. Am Ende des ersten Bandes deutet sich ein Familiengeheimnis an, das alles zerstören könnte… Dem neuen Roman von Teresa Simon habe ich entgegengefiebert. Ihr lebendiger und fesselnder Schreibstil beeindruckt mich immer wieder. Sie ist dicht an ihren Figuren und fängt den Zeitgeist in imposanten Bildern ein. Schnell finde ich in die Geschichte. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren. Ich sehe die Menschen im typischen 60er Jahre Look, spaziere gedanklich durch München, höre dabei die angesagten Songs und den aktuellen Klatsch und Tratsch. Prominente Personen wie Charles de Gaulle und Queen Elizabeth II sind ebenfalls zu Gast. Was für eine berauschende Buchatmosphäre! Es gefällt mir, wie die Autorin das gesellschaftliche und politische Leben der damaligen Zeit in ihre fiktive Story einbindet. Dabei geht sie auch auf die Nachkriegszeit und die damit verbundene Vergangenheitsbewältigung ein. Maries Charakterdarstellung ist gelungen. Ich mag ihre Zielstrebigkeit und ihr feines Händchen für Interviewpartner. Im letzten Teil des Romans überschlagen sich die Ereignisse. Als die Stimmung auf dem Höhepunkt angekommt, endet die Geschichte mit fiesen Gliffhangern, die Neugier auf Band 2 erzeugen. Zwischen den Zeilen erwartet euch ein unterhaltsames Lesevergnügen mit lebensnahen Figuren, interessanten historische Fakten, mit Münchner Lebensgefühl und 60er Jahre Feeling. Must read book!

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