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Rezension zu
So etwas wie Glück

Über menschliche Beziehungen in all ihren Facetten

Von: Lesereien
11.04.2023

Man könnte denken, wenn man den Untertitel von John Burnsides Erzählband liest, es würden einen Geschichten über romantische Liebesbeziehung erwarten, aber das wäre zu eng gedacht. Denn es ist vielmehr das Zwischenmenschliche im Allgemeinen als die romantische Liebe im Besonderen, die Burnside interessiert. So geht es beispielsweise darum, wie Liebe langsam in die Entfremdung abrutscht, wie aus Zuneigung Distanz wird oder wie Einsame in der Nähe zu anderen nach Erfüllung und Glück suchen. Burnside lässt ein heterogenes Ensemble an Figuren auftreten, die in unterschiedlichen Welten leben. Da ist der Junge, der sich zur Besitzerin des Eissalons hingezogen fühlt oder die Ehefrau, die am Ende eines jeden Studienjahres einem Studenten Blumen schenkt und damit ein Stück Leidenschaft und Aufregung in ihr graues Leben zu holen versucht. Da sind die grauen Ehen, die zerbrechenden Freundschaften oder die zum Scheitern verurteilten Liebschaften. Wie das mit den meisten Erzählbänden so ist, begeistert auch in "So etwas wie Glück" nicht jede Geschichte. Einige wenige bleiben vergleichsweise blass. Doch wodurch sich der Erzählband hervorhebt, ist das stimmige Gesamtbild. Als Lesender taucht man in einen Mikrokosmos ein, in dem bekannte Figuren wieder auftauchen, in dem Themen wie Einsamkeit, Fremdheit und die Suche nach Liebe ein Geflecht ergeben, aus dem heraus sich jede Geschichte auf ganz unterschiedliche Art und Weise entwickelt. Faszinierend ist dabei, wie es Burnside gelingt, eine Vielzahl an Tönen anzuschlagen und seine Figuren auf authentische Weise sprechen zu lassen. "So etwas wie Glück" ist ein guter Erzählband für den Nachttisch, in dem man zwischendurch schmökern kann, bei dem man auch dann, wenn mal eine Geschichte nicht vollständig überzeugt, sicher sein kann, dass die nächste wieder besser wird!

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