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Rezension zu
Um Leben und Tod

Klar und mit Zug geschrieben

Von: Michael Lehmann-Pape
30.07.2015

Er hat sein Versprechen gegeben. Und er ist einer, der das ernst nimmt, dem gerade dieses eine Versprechen „heilig“ ist. Auch wenn das bedeutet, dass er einen Tag vor seiner Entlassung nach einer mehrjährigen Gefängnisstrafe (unter äußerst harten Bedingungen, was die Mithäftlinge und de Gesamtumstände anging) ausbricht und damit Jahrzehnte weiterer Strafe riskiert, sollte er gefasst werden. Und da nicht nur die Behörden in Gestalt der FBI Agentin Desiree Furness und anderer sich an seine Fersen heften, sondern auch Männer mit sehr dunklen Absichten ihn jagen und sogar die Hilfe eines seiner Mithäftlinge (fast ein Freund) erpressen, wird Audie Palmers Weg, sein Versprechen einzulösen, ein äußerst harter Weg werden. Wobei Audie ein Mann ist, der zu planen versteht, der nicht blindlings in Fallen läuft, der sein düsteres Geheimnis seit Jahren bereits vor allen neugierigen Augen bewahrt. Ein Geheimnis, was im Übrigen wenig mit dem zu tun hat, was all die anderen so dringend, auch mit Gewalt, in den letzten Jahren von ihm erfahren wollten. Wo nämlich die sieben Millionen Dollar sind, die er als scheinbar einzig überlebender Täter eines Raubüberfalles irgendwo versteckt haben soll. Was aber genau passiert ist, was es mit seinem Bruder auf sich hat, welche Rolle jener Sheriff mit seiner kleinen Familie spielt, der sehr nervös wird, als Audie auf freien Fuß gelangt, all das wird der Leser in Ruhe und doch mit deutlich erkennbarem Tempo Seite für Seite mehr erfahren. Wobei Robotham nicht den „klassischen“ Weg wählt, erst ganz am Ende des Romans all die einzelnen Aspekte des Falles aufzulösen, sondern den Leser in den ersten zwei Dritteln des Buches bereits soweit mit auf die Reise in das Leben des Mannes und seine Flucht genommen hat, dass die Verflechtungen des Falles einigermaßen klar vor Augen liegen. Ob nun aber Audie den gestellten Fallen entgeht, ob er Hilfe findet oder auf sich alleine gestellt bleibt, ob es überhaupt von entscheidender Seite gewünscht ist, dass er sein Versprechen erfüllt oder er dort gar nicht durchdringen wird mit der Wahrheit des Lebens, all das wird dann tatsächlich erst zum Ende des Buches hin für Spannung und Mitfiebern sorgen. In klarer Sprache und mit einem überzeugenden Konstrukt der Geschichte, die in ihren einzelnen Teilen jederzeit in sich geschlossen wirkt, setzt Michael Robotham wieder einmal eine sehr gute Unterhaltung des Lesers in den Raum eines Buches. An manchen Stellen ein wenig zu glatt und zu einfach laufen allerdings einige Aspekte vor sich hin (vom Überleben des damaligen Überfalles bis hin zu den Umständen der Flucht, die Robotham weithin gar nicht erst konkretisiert). Dennoch eine empfehlenswerte und „runde“ Lektüre.

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