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Rezension zu
SORRY. Ich habe es nur für dich getan

Romantic Suspense vom Feinsten

Von: Fina vom Buchlabyrinth
13.03.2023

Gestaltung: Die Gestaltung des Buches ist wirklich super gemacht, und beschreibt für mich genau die Mischung aus Romance und Thriller, was oft als Romantic Suspense bezeichnet wird. Ich habe leider nicht die Erstauflage mit dem digitalen Buchschnitt erwischt, aber dieser trägt auch nochmal zum stimmungsvollen Design des Buches bei. Rot und schwarz in Kombination können für so vieles stehen, hier symbolisieren sie in meinen Augen eine explosive Mischung aus Begehren, Leidenschaft, aber auch Bedrohung und Gefahr. Ich wurde durch die Gestaltung und den knackigen Titel sofort gecatcht und war extrem gespannt, welche Überraschungen die Geschichte für mich bereithält. Darum geht's: Robyn findet nach der Trennung von ihrem Freund Julian gerade wieder langsam zurück ins Leben, bis die Polizei bei ihr in der Redaktion auftaucht: Julian wurde als vermisst gemeldet. Diese Nachricht katapultiert Robyn unfreiwilligerweise wieder zurück in all die Emotionen, die sie in der Zeit mit Julian durchmachen musste. Ihre einzige Stütze ist dabei ihr bester Freund Cooper, der Julian von Anfang an nicht besonders gut leiden konnte. Doch ging Coopers Hass auf Julian so weit, dass er etwas mit dem Verschwinden des jungen Mannes zu tun hat? Idee/ Umsetzung: In den letzten Jahren habe ich immer weniger Thriller gelesen und als ich die ersten Seiten von "SORRY" gelesen habe dachte ich nur "Warum eigentlich?". Spannungsliteratur schafft es einfach eine Sogwirkung zu entwickeln, wie kaum ein anderes Genre. Umso gespannter war ich, wie Bianca Iosivoni, die bisher als Romance Autorin erfolgreich ist, ihren ersten Thriller umsetzt. Wobei ich hier schon gerne reingrätschen würde, denn ich empfinde "SORRY" wirklich nicht als reinen Thriller. Es hält sich die Waage zwischen dem Kriminalfall rund um Julians Verschwinden und der Liebesgeschichte in diesem Buch. Romantic Suspense könnte wirklich ein Subgenre sein, zu dem ich zukünftig öfter greife. Handlung: Schon nach den ersten paar Seiten war ich durchaus angetan von der Geschichte. Wir bekommen in groben Zügen beschrieben, in welcher Lebenssituation Robyn aktuell steckt; einem Job, in dem ihr Potenzial nicht ausgeschöpft wird, und gezeichnet von der Trennung ihres Ex-Freundes. Sie ist zeitweise bei ihrer Schwester eingezogen und wird insbesondere von ihrem besten Freund Cooper emotional unterstützt. Nachdem sie die Nachricht bekommt, dass ihr Ex-Freund Julian vermisst wird, wechselt das Buch zwischen der Gegenwartshandlung und Rückblicken hin und her. Rückblicke in das Kennenlernen zwischen Robyn und Julian, ihre Beziehung, und was zum Bruch zwischen ihnen führte. Dieser Aufbau der beiden parallelen Erzählstränge hat mir gut gefallen, obwohl ich besonders anfangs bemerkt habe, dass es mich mehr zur Gegenwart zieht und die Vergangenheit etwas dahinplätschert. Es war aber wichtig zu verstehen, wie Robyn und Julian zueinandergefunden haben, um im weiteren Verlauf emotional nah bei den Figuren sein zu können. Während ich besonders zu Beginn sehr am Kriminalfall interessiert war, switchte das im weiteren Verlauf ein bisschen, sodass ich ab der Hälfte die Romance-Anteile gelungener fand, und sich in Gänze wieder eine gute Mischung ergeben hat. Ich habe deutlich gespürt, dass Bianca Iosivoni im Romance-Genre zu Hause ist, denn diese Szenen wirkten sehr authentisch und fühlbar auf mich, was mir sehr gefallen hat. Selbst die spicy Szenen, von denen ich normalerweise nicht so ein Fan bin, habe ich gerne gelesen. Der Thriller-Anteil ist der Autorin ebenfalls gut gelungen und hatte einige Stärken. Die bedrohliche Atmosphäre konnte die Autorin sehr gut aufbauen. So habe ich mich gemeinsam mit Robyn beobachtet gefühlt, oder habe mitgelitten, als sie daran zweifelte, die Kontrolle über ihr Handeln zu verlieren. Natürlich spitzt sich die Handlung bis zur Auflösung sehr zu, wodurch die Spannung bis auf ein paar kleinere Längen permanent oben war. Diese Geschichte steht für mich unter dem Motto "Die Mischung macht's", da die Autorin eine super Balance zwischen spürbaren romantischen Gefühlen und einem atmosphärischen Kriminalfall mit psychologischen Elementen gefunden hat. Figuren: Die Charaktere waren interessant, wenn auch nicht besonders tiefgründig gezeichnet. Robyn als Protagonistin war ich ziemlich nah, da wir einiges aus ihrer Familiengeschichte erfahren. Aufgewachsen bei einer hochkritischen Mutter, bei der sie eigentlich nur alles falsch machen konnte, hat sie mit der Zeit einen Schutzpanzer um sich gebaut und gehört ein bisschen in die Kategorie "harte Schale, weicher Kern". Ich habe recht schnell gemerkt, dass das eher eine Fassade ist und habe sie, besonders im Umgang mit Cooper, als verletzlich und bedürftig erlebt. Cooper ist jemand, den ich bis zum Ende nicht wirklich greifen konnte. Augenscheinlich ist er der perfekte beste Freunde, der sich für Robyn komplett aufopfert und immer zurücksteckt. Ob ihr ihm diese Fassade abkauft, müsst ihr selber lesen. Der dritte im Bunde, über den wir einiges erfahren, ist Julian. Zu ihm möchte ich gar nicht zu viel verraten, da ich es gut fand, erst mal nicht zu wissen, weshalb Robyn und er sich getrennt haben. Mit Robyn zusammen ist er einer der authentischsten Figuren, der durchaus facettenreich beschrieben wurde. Viele andere Figuren gibt es gar nicht; die Polizisten, Robyns Schwester oder Arbeitskollegen bleiben eher im Hintergrund. Ende: Das Ende hat mich ehrlicherweise nicht ganz so umgehauen. Die Geschichte wird unter anderem mit einem Vergleich zu "Verity" von Colleen Hoover beworben, weshalb ich mir ein richtig krasses "OMG" Ende erwartet habe. Ja, einige Wendungen haben mich überrascht, aber in Summe fand ich den Ausgang der Geschichte nicht so überraschend, wie ich es mir erhofft hätte. Das ist sicherlich meckern auf hohem Niveau, wenn man selbst noch keinen Thriller konstruiert hat, aber ich war einfach etwas ernüchtert. Nichtsdestotrotz schmälert das nicht wirklich meinen Lesegenuss, insgesamt ist das Buch auch mit diesem Ende sehr stimmig. Fazit: Mit "SORRY" hat Bianca Iosivoni ein sehr gelungenes Thriller-Debüt hingelegt, das mich hervorragend unterhalten hat. Die Mischung aus Romance und Thriller war in toller Balance, sodass es düster, spicy und romantisch zugleich wurde. Einzig ein paar kleinere Längen im Mittelteil und das Ende waren für mich nicht ganz perfekt, ansonsten bin ich sehr angetan von der Geschichte und freue mich auf weitere Bücher der Autorin, egal ob Thriller, Romance, oder eine gelungene Mischung.

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