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Rezension zu
Cinderella ist tot

Cinderella ist tot von Kalynn Bayron

Von: Lisa | Prettytigers Bücherregal | prettytigerbuch
12.03.2023

Cinderellas Geschichte hat die Nachwelt geprägt. 200 Jahre nach dem Tod der Prinzessin glaubt noch immer jeder Bewohner Mersailles an das Märchen des schönen Aschenputtels. Zu Ehren Cinderellas findet jährlich ein Ball statt, der es den Männern des Landes ermöglicht, sich eine Braut zu suchen. Doch unter dem Schleier des vermeintlichen Märchens werden Frauen systematisch ihrer Rechte beraubt, misshandelt und zur Ehe gezwungen - unter der schützenden Hand des Königs und der zum Schutz der Frauen erlassenen Gesetze. Wer sich auflehnt, verschwindet spurlos, wer keinen Mann vor sich überzeugen kann, wird zur Aufgegebenen. Jahr für Jahr hoffen Familien für ihre Töchter auf den Zauber der guten Fee aus dem Märchen oder geben selbst Unsummen für die perfekte Inszenierung in der Ballnacht aus. Sophia, die Hauptprotagonistin in Kalynn Bayrons Geschichte liebt eine Frau. Und dennoch wird sie mit 16 Jahren zum ersten Mal den königlichen Ball besuchen und von einem Mann zur Braut erwählt werden. Das, was Sophia tief in ihrem Inneren ausmacht, wird nicht geduldet. Sie muss sich fügen, sonst droht ihrer Familie die Schmach einer aufgegebenen Tochter. Doch Sophia ist anders. Sie kann und will sich nicht kampflos fügen. Eines führt zum anderen und auf einmal ist sie selbst mittendrin in ihrer Geschichte, die rein gar nichts mit dem Märchen von Cinderella gemein hat und in der alles anders ist, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Cinderella ist tot liefert viele Denkanstöße und sozialkritische Ansätze, die Kalynn Bayron stark überzeichnet. Eine patriarchalische Gesellschaft, die rund um die bekannte Märchenvorlage herum aufgebaut wird. Getoppt mit unterschwelligen feministischen Zügen eine interessante Neuinterpretation des Klassikers. Leider hat mich die Geschichte am Ende trotz ihres Potenzials nicht hundertprozentig abgeholt. Besonders die Charaktere haben mir den Einstieg in die Story erschwert, denn weder Haupt- noch Nebencharaktere sind mir während der Lektüre sonderlich sympathisch gewesen, sodass ich emotional nicht gänzlich involviert gewesen bin. Einigen Nebenfiguren fehlt es an interessanten Schichten, die der düsteren Neuinterpretation noch etwas Pepp verliehen hätten. Dennoch hat mir der frische Blick auf eine dekonstruierte Version von Cinderella gut gefallen und dank des leichtgängigen Stils der Autorin bin ich trotz einiger Vorhersehbarkeiten im Plot nur so durch die Seiten geflogen. Fazit: In Cinderella ist tot wirft Autorin Kalynn Bayron ein völlig neues Licht auf die bekannte Märchenvorlage und besetzt in einer fantastischen Neuinterpretation die Rollen der Märchencharaktere vollkommen neu. Eine queere Version des altbekannten Märchens, die eine Message transportiert: Do not be silent. Raise your voice. Be a light in the dark. Bewertung: 3,5 von 5 Sternen ©Lisa von Prettytigers Bücherregal | prettytigerbuch https://prettytigerbuch.blogspot.com https://www.instagram.com/prettytigerbuch

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