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Rezension zu
Zwischen Welten

Zwischen Welten

Von: gosureviews
28.02.2023

Mit ihrem neuen Roman "Zwischen Welten" bedient sich Juli Zeh wieder dem Thema, mit dem sie schon in ihren vorherigen Romanen enormen Erfolg hatte: Städter vs. Landmenschen. Der Roman ist in Form eines Briefwechsels zwischen zwei alten Freunden Theresa und Steffan geschrieben, die sich nach Jahren wiederfinden und über ihre politischen Ansichten streiten. Sie ist eine Mitte 40er Landwirtin in der ostdeutschen Provinz und engagiert sich für den Umweltschutz und die Energiewende. Stefan, auch Mitte 40. ist Journalist in der Großstadt Hamburg und schreibt über Themen wie Migration, Integration und Identität. In ihren E-Mails und WhatsApp-Nachrichten geht es um die Debatten unserer Zeit. Dabei werden Themen wie Gendern, Ostdeutschland, Cancel Culture und Klimawandel angesprochen. Ich konnte mich während der Lektüre eher mit der Landwirtin Theresa identifizieren, ihre Ansichten und Argumentationen waren meiner Ansicht nach nachvollziehbarer. Steffan dagegen ging mir schon nach wenigen Mailverläufen auf die Neven, allein das ständige gendern war schwer zu ertragen. Das ist allerdings ein Teil dieses Charakters, den ich allerdings beim besten Willen nirgendwo im echten Leben schon einmal gesehen habe und mir als überspitzen Archetyp des woken Hipsters. Ihre Argumentationen waren oftmals sehr unterhaltsam, jedoch teilweise anstrengend und redundant. Niemand ist wirklich von seiner Ansichtsweise abgerückt, oder ließ sich überzeugen. Vielmehr radikalisierten sich beide in ihrer eigenen Informationsblasen. Es war spannend zu verfolgen wie Steffan mit seinen "die Geister, die ich rief"-Nachwirkungen zu kämpfen hatte und Theresa immer mehr an der deutschen Bürokratie und Politik verzweifelte. Eine schöne Momentaufnahme der aktuellen gesellschaftlichen Themen in Deutschland. Ich glaube mit diesem Erfolgsrezept werden entweder Juli Zeh, oder andere Autoren noch viele Romane veröffentlichen. Hoffen wir nur, dass sie helfen , dass beide Seiten auf sich zugehen können.

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