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Rezension zu
Heumahd

Ein ruhiger, aber intensiver Roman

Von: Katharina
08.02.2023

Ende des 19. Jahrhunderts, Bayern, die junge Bäuerin Vroni, gerade Witwe geworden, muss ihren Hof allein bewirtschaften. Ohne viel Erfahrung und nur mit Hilfe des Knechtes Korbinian und der Magd Josefa. Dann ist da auch noch ihr Stiefkind Rosl, ein ganz besonderes Mädchen. Schon bald wird klar, dass es einige Männer gibt, die gern künftig über den Grasegger-Hof und Vroni herrschen würden, immer drängender werden Pfarrer und Dorfgemeinschaft, Vroni müsse sich doch wieder einen Bauern auf den Hof holen. Es wird nicht leichter für die junge Frau. Doch trauern tut Vroni nicht, denn nun ist sie nicht mehr den Misshandlungen ihres Ehemannes ausgeliefert und kann frei entscheiden. Dies weiß sie auch mehr und mehr zu schätzen. Eines Tages lernt sie den Maler Wilhelm Leibl kennen und dieser zeigt Vroni eine ganz neue Welt. Vroni ist ein starke junge Frau, mit 23 verwitwet hat sie bereits ein hartes und teilweise entbehrungsreiches Leben hinter sich. Die zarte Freundschaft zu Leibl bringt auch Zuversicht und Hoffnung in Vronis Leben. Susanne Betz hat hier einen sehr ruhigen und intensiven Roman über das Leben einer Bergbäuerin geschrieben. Ausführliche Darstellungen des Alltags und detailreiche Natur- und Landschaftsbeschreibungen ziehen das Geschehen jedoch immer wieder sehr in die Länge. Hier wäre, meiner Meinung nach, etwas weniger mehr gewesen. Ich gebe zu, zwischendurch war ich immer wieder kurz ein wenig gelangweilt, denn im Grunde passiert nicht wirklich viel auf den knapp 300 Seiten. Auch die häufige Verwendung ewig langer Sätze störte für mich den Lesefluss doch erheblich. Dementsprechend lange habe ich für dieses Buch auch gebraucht und habe zwischendurch tatsächlich auch mal pausiert und zu einem anderen Buch gegriffen. Dennoch hat mich „Heumahd“ ganz gut unterhalten. Die Charaktere sind wirklich detailliert ausgearbeitet (nicht nur Vroni und ihr Hof, auch die anderen Bauern und Bäuerinnen, sie alle haben ihre Eigenarten und ergeben dennoch eine funktionierende, sich ergänzende Gemeinschaft). Trotz der zwischenzeitlichen Längen lies sich das Buch gut lesen und ich habe Vroni und die anderen vom Grasegger-Hof gern begleitet. 3,5* solide, aber kein Knaller.

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