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Rezension zu
Skalpelltanz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Starker Anfang aber auch stark nachgelassen

Von: SabrinasLeseträume
27.07.2015

Jonas Lerman ist ein erfolgreicher Horrorautor. Seine Geschichten um Carl Cederfeldt, einen abtrünnigen Arzt, welcher es sich zum Hobby gemacht hat Menschen zu kidnappen und bei sich zu Hause mit einem Skalpell und anderen Werkzeugen zu malträtieren, verkaufen sich sagenhaft. Aber Lerman wird des Gemetzels und des Blutes überdrüssig. Seine Geschichten sollen nicht mehr von Kummer, Leid und Schmerz handeln und deshalb beschließt er ein ganz neues Projekt zu starten. Aber egal was er auch versucht, es kommen ihm nur Mord, Folter und Tod in den Sinn. Als dann seine Geschichten scheinbar zur Realität werden und Stockholm von einer grausamen Mordserie heimgesucht wird, beginnt Jonas an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln. Kann das alles nur ein Zufall sein oder steckt da mehr dahinter? Das Cover ist schon einmal sehr ansehnlich gestaltet. Es scheint so, als wäre der Titel mit einem Skalpell in den Umschlag geritzt worden und wenn man über die Buchstaben fährt, fühlt es sich auch genauso an. Das Blut an den Rändern der Schnitte gibt dem Ganzen noch eine ganz besondere Note. Auf den ersten Blick scheint es zwar schlicht, aber man konzentriert sich eben auf das Wesentliche. Der Titel passt meiner Meinung nach ganz gut, auch wenn das Skalpell eine geringere Rolle gespielt hat, als ich es erwartet hatte. Der Protagonist ist ein sympathischer Kerl, der es in diesem Buch wirklich nicht leicht hat. Angefangen bei einer gewaltigen Schreibblockade, über die Erkenntnis, dass er es nicht schafft über etwas anderes als Mord, Folter und Tod zu schreiben, obwohl er die Nase gestrichen voll hat, bis zu Zweifel an seiner geistigen Gesundheit als die Bilder in seinem Kopf scheinbar zur Realität werden. Das alles ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs und Jonas kann einem schon richtig Leid tun. Auch seine Vergangenheit war nicht wirklich rosig, wobei ich aber sagen muss, dass man nicht allzu viele Details davon erfahren hat. Das ist auch mein größer Kritikpunkt an diesem Buch. Die ersten 75% des Buches waren wirklich hervorragend und total spannend geschrieben und man hat wirklich mitgefiebert und gerätselt wie es wohl ausgehen wird, aber das letzte Viertel war dann meiner Meinung doch etwas mau. Vor allem die Tatsache, dass es mir so vorkommt, als hätte man vergessen ein ganzes Kapitel zu drucken. Das Gespräch zwischen Jonas und seinem Vater war eine Schlüsselszene bzw. hätte sie sein sollen, wenn sie nicht einfach übersprungen und der Leser vor neue Tatsachen gestellt worden wäre. Wenn diese Tatsachen zumindest klein gewesen wären, wäre es ja halb so schlimm gewesen, aber was Jonas erfahren hat, gab der Geschichte eine enorm große Wende. Dass das nur so nebenbei erwähnt worden ist, fand ich wirklich merkwürdig. Allerdings ist der Text in sich trotzdem schlüssig, sodass das fehlen eines Kapitels wohl ausgeschlossen werden kann. Schade, denn dadurch hat das Buch jede Menge Potenzial verspielt. Dass das Buch am Ende ein kleines bisschen in die Richtung Mystery abgedriftet ist, um die ganzen Ereignisse zu erklären, hat mich dann nur noch minimal berührt, denn das ist Geschmackssache. Ich hätte mir gerne eine etwas andere Erklärung gewünscht, aber ich konnte auch mit dieser Leben. Der Epilog hat mich dann allerdings wieder überrascht, denn mit diesem Ende habe ich wirklich nicht gerechnet. Das hat das letzte Viertel des Buches dann doch noch ein bisschen gerettet. Spannung war auf alle Fälle vorhanden, mehr als genug, und wie gesagt, der Großteil des Buches hat es wirklich in sich und hat mir auch sehr gut gefallen. Schade, dass die Autorin am Ende nachgelassen hat oder dass vielleicht einige Szenen der Kürzung zum Opfer gefallen sind. Von mir gibt es für alle Thrillerfreunde, die von einem bisschen Mystery am Ende nicht abgeschreckt werden, eine Leseempfehlung, aber wegen der gesamten Kritikpunkte nur 3 von 5 Sternen

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