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Rezension zu
Sturmtage

Grandiose Fortsetzung

Von: Bettina Hertz
28.01.2023

„Sturmtage“ ist der dritte Band aus der Reihe „Die Schwestern vom Waldfriede“. Die Reihe wird insgesamt vier Bände umfassen. Sehr interessant ist, dass Autorin Corina Bomann selbst Patientin dieser Klinik war (also das Klinikum gibt es auch heute noch) und durch eine dort befindliche gut erhaltene Chronik ist diese Reihe entstanden und das mit einem großartigen Erfolg. Auch dieser Band hat mir unglaublich gut gefallen. Optisch ist das Buch ein echter Hingucker, das Cover fügt sich mühelos in die Reihe ein. Im Buchdeckel vorn befindet sich eine Karte von Berlin Zehlendorf Ende der 30er Jahre mit Standort des Krankenhauses und der hintere Buchdeckel beinhaltet die kompletten Einzelbände dieser Buchreihe. Corina Bomann hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich bin sofort problemlos in den Lesestoff eingestiegen und war von der ersten Seite an gefesselt. Zeitlich spielt dieser Band in den Jahren 1939 bis 1946, Deutschlands wohl dunkelstes Kapitel. Ich bin wieder richtig beeindruckt, wie reell und lebensnah diese Geschichte geschrieben ist, denn in einem aussagekräftigen Nachwort erfährt man, wie lebensnah die einzelnen Figuren entstanden sind. Vordergründig geht es in diesem Band um die junge Chirurgin Dr. Helene Jacobs, die nicht nur aufgrund ihrer Berufswahl mit ihren Eltern ständig im Klinsch liegt, sondern es auch als junge Frau im Dritten Reich schwer hat, beruflich anerkannt zu werden. Sie verliebt sich in den sympathischen Gärtner Timo, der schon bald an die Front muss. Der Krieg prägt nun den Alltag der Klinik und Klinikleiter Conradi hat alle Hände voll zu tun, den Klinikalltag am Laufen zu halten. Die Auflagen des Naziregiems werden immer extremer, männliche Angestellte werden eingezogen, die ersten Bomben fallen auf Berlin, die ersten Opfer werden zu Grabe getragen. Meinungsfreiheit existiert nicht mehr, jeder ist auf der Hut, nicht angeschwärzt zu werden. Auch hier sind die Figuren durchweg gelungen. Es gefällt mir, alt bekannte Gesichter wieder zu treffen und ihre Entwicklung zu verfolgen. So ist von der ersten Seite u. a. Dr. Conradi nebst Ehefrau Katharina und Röntgenschwester Hanna mit an Bord. Hinzu gesellen sich Dr. Hintze (NSDAP-Mitglied), Dr. Helene Jacobs nebst Eltern und ihre Freundin Dr. Irene Murau und Timo. Corina Bomann hat hier mit Fingelspitzengefühl die unterschiedlichsten Charaktere geschaffen, die nahezu perfekt und laut Nachwort ganz dicht an der Realität sind. Auch der Verlauf der Geschichte ist unglaublich spannend. Man fiebert sehr mit den Beteiligten mit, die immer hoffen, dass dieser unsägliche Krieg bald vorüber ist und das ganze Ausmaß kaum erahnen können. „Sturmtage“ hat eine Welle an Emotionen bei mir ausgelöst und ich kann diesen Band bzw. die ganze Reihe absolut empfehlen. Es ist mir eine Freude, die Geschichte des Waldfriede Krankenhaus kennenzulernen. Ich freue mich nun auf den Abschlussband im Sommer diesen Jahres. Für diesen hier gibt es fünf Sterne plus.

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