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Rezension zu
Die Haushälterin

Spannender Krimi mitten aus dem Leben

Von: Stage Reptiles
22.01.2023

Jodi erzählt ihre Geschichte. Wie sie irgendwann nicht mehr konnte, ihre Verpflichtungen sie aufgefressen haben und sie schließlich, auch auf das Drängen ihres Ehemanns hin, eine Haushälterin für ihre Eltern suchte. Dabei war ihr Vater zu Beginn absolut dagegen. Doch Elyse wickelt ihn und auch alle anderen schnell um den Finger. Wo ist der Haken, fragt sich Jodi noch, während Elyse mit exzellenten Referenzen mehr macht, als man eigentlich von ihr erwartet und das Herz des Vaters im Sturm erobert. Die parkinsonkranke Mutter kann sich ohnehin nicht wehren und muss hinnehmen, wie ihr Ehemann sie betrügt und immer mehr vernachlässigt. Es beginnt schleichend, so dass man zuerst noch von Missverständnissen ausgehen kann, doch dann merkt Jodi, dass Elyse gekonnt die einzelnen Familienmitglieder gegeneinander ausspielt. Vielleicht hätte sie sich mehr darum kümmern müssen, doch ihre eigene Familie verlangt ebenfalls ihre ganze Aufmerksamkeit. Schnell wird man in die Geschichte hineingezogen und findet sich plötzlich in der Rolle der Protagonistin wieder. Man denkt wie Jodi, zweifelt wie sie, wird misstrauisch und nach und nach baut sich ein negatives, bedrohliches Gefühl auf. Es wird immer beklemmender, wie Joy Fielding die Situation beschreibt, immer auswegloser und man fühlt sich bald genauso ohnmächtig wie die Hauptfigur. Fielding lässt dabei keine Zweifel offen, keine Lücken, es schleichen sich keine Logikfehler ein, bei denen man als Leser aufschreit und sagt: Hier ist was falsch, hier hätte es anders weitergehen können. Fielding fesselt ihre Leser und lässt sie nicht mehr los. Was ihre Protagonistin durchmacht, spürt man bei der Lektüre, die schlaflosen Nächte, die Unruhe, die unbestimmte Angst und immer wieder dieses Gefühl, zu ertrinken in lauter Pflichten und Schuldgefühlen. Man kann nicht aufhören und jede Unterbrechung der Geschichte scheint wie eine unendliche Qual. Man will wissen, wie alles endet, ob sich alles doch noch irgendwie in Wohlgefallen auflöst. Aber Joy Fielding weiß sehr gut, wie man Leser bei Laune und die Spannung aufrecht hält. Die Haushälterin ist ein spannender Krimi mitten aus dem Leben. Das Hörbuch, Grundlage für diese Rezension, wird gelesen von der Schauspielerin Ulrike C. Tscharre, bekannt aus Serien wie Lindenstraße oder Verbotene Liebe. Tscharre ist aber auch eine bekannte Sprecherin und hat beispielsweise einige Hörspiele in Henning Mankells Wallander-Reihe bereichert, oder auch Hörbücher wie Romy Hausmanns Liebes Kind eingelesen. Sie schafft es, die Verzweiflung der Protagonistin, den abfälligen Ton Elyses, die schnippische Tracey, aber auch den beratungsresistenten Vater sehr lebhaft und glaubwürdig auszudrücken. Eine sehr angenehme Stimme, wenn man lieber Hörbücher mag oder auf den spannenden Krimi von Joy Fielding während der Autofahrt oder Hausarbeit nicht verzichten möchte.

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