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Rezension zu
Die Stewardessen. Eine neue Freiheit

Der Drang nach Freiheit

Von: Katja E.
27.11.2022

Dieser Roman transportiert wie kein anderen, den ich in diesem Jahr gelesen habe, den Drang nach Freiheit. Verständlich, wenn man den Titel und den Klappentext des Buches liest. Aber dieses Gefühl, der Drang, ist im ganzen Buch zu spüren. Wir sind, gemeinsam mit Margot Frei in Hamburg und wir schreiben das Jahr 1954. Der Krieg ist seit etwas mehr als 9 Jahren beendet und dennoch noch immer in den Köpfen verankert. Gemeinsam mit Margot erleben wir das Hamburg der damaligen Zeit, der Wohnungs- und Lebensmittelknappheit, aber auch der unbändigen Hoffnung auf bessere Zeiten. Auch Margot träumt ihn, den Traum der besseren Zeit. Sie ist eine junge Frau, die ihren eigenen Willen hat, ihre eigene Meinung und dies auch lebt. Sie lässt nicht befehlen was sie denken und tun soll, was sie fühlen soll. So sind wir dabei, als sie im Alsterpavillon serviert, ein Gast zudringlich wird und ein Bier „ausversehen“ auf seiner Hose landet. Mit der Kündigung und einer Anzeige einige Zeit später beginnt für Margot ein sehr spannender Weg. Die neugegründete Lufthansa sucht Stewardessen und Margot hat das große Glück, das sehr strenge Auswahlverfahren zu überstehen und einen der heißbegehrten Plätze im allerersten Lehrgang zu ergattern. Wir erleben die Ausbildung mit, die ersten Flüge. Mit ihrem lebhaften, detailreichen und sprachgewandten Schreibstil zieht die Autorin mich von Anfang an in die Geschichte rein, lässt sie mich miterleben statt nur zu lesen. Sie lässt den Zeitgeist der 1950er Jahre lebendig werden: ob mit Musik, Kintopp und der Mode – es fällt mir als Leserin leicht, diese Zeit vor meinem inneren Auge wahrzunehmen. Dabei vermischt sie gekonnt die politischen und kulturellen Entwicklungen mit den historischen Fakten und Persönlichkeiten. Dabei spart sie weder die Schrecken des Krieges aus, die noch immer ihre langen Schatten werden und die Menschen teilweise fest in den Klauen haben. Sie beschreibt den krassen Gegensatz, den Margot als Stewardess regelmäßig erlebt – unter anderem bei ihren Flügen nach New York. In Hamburg ist vieles einfach unbezahlbar – New York das reinste Schlaraffenland, wo es alles für wenig Geld gibt. Sie beschreibt aber auch die finanziellen Nöte der Menschen in Hamburg allgemein, beschreibt den Lohn, den sie bekommen genauso wie die Ausgaben, die sie haben, wie lange man sparen muss um sich die Miete oder Gegenstände leisten zu können, die heute alltäglich und selbstverständlich sind. Mich hat schon geschockt, wie hoch die Ausgaben für die Ausbildung der Stewardessen damals waren. Man hat nichts und muss noch anschreiben lassen für Bücher, Kosmetik und andere Dinge. Überrascht hat mich auch das Umstyling zurückgelassen, das man so heute für einen Job gar nicht mehr kennt oder vielleicht auch gar nicht mehr mit sich machen lassen würde. Begeistern konnten mich aber auch die Charaktere des Buches, allen voran natürlich Margot. Ich habe diese wunderbare, taffe und teilweise auch vorlaute junge Frau, die ihren Weg geht, sehr gerne begleitet. Sie wirkt in allem was sie tut authentisch. Aber auch ihre Weggefährten waren eine Bereicherung für das Buch und ich hoffe, dass wir zum Beispiel von Almuth noch viel lesen werden. Ihr Charakter hat mich zum Beispiel auch sehr berührt, ihre Geschichte sehr bewegt und ich würde hier noch gerne viel mehr erfahren. Ich habe das Buch mit sehr viel Begeisterung gelesen, denn man merkt ihm die akribische Recherche und das Herzblut an, mit dem es geschrieben wurde. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, der zum Glück schon erschienen ist und vergebe für diesen wunderbaren Auftaktband 5 Sterne. (vorab im Bloggerportal - ab 29.11. auf meinem Blog)

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