Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Was wir uns erzählen

Was wir uns erzählen – über eines der dunkelsten Kapitel unser aller Geschichte, die uns bis heute verbindet und spaltet

Von: Literaturina
07.11.2022

Wie fange ich diese Rezension an, um einer Lektüre wie dieser gerecht zu werden und euch davon zu überzeugen, ebenfalls dazu zu greifen … Über dieses Sachbuch bin ich zufällig gestoßen und was bin ich froh, denn vorher habe ich es noch nirgends gesehen! Die Themen Rassismus und Sklaverei liegen mir sehr am Herzen und als ehemalige Amerikanistik- sowie Geschichtswissenschafts-Studentin und selbst mit familiärem Bezug zu den USA hat mich der Titel „Was wir uns erzählen: Das Erbe der Sklaverei - Eine Reise durch die amerikanische Geschichte“ mehr als angesprochen. Der Autor, selbst Schwarz und amerikanischer Journalist, Dichter und Dozent aus New Orleans, hat unfassbar viel Zeit, Energie, Herzblut und Recherchen investiert, ist an zig verschiedene Orte innerhalb und außerhalb der USA gereist und hat seine wichtigsten Erkenntnisse in diesem Sachbuch versammelt. Er hat sich sehr bemüht, möglichst viele Fakten, Eindrücke und Ursachen zusammenzutragen über eines der dunkelsten Kapitel unser aller Geschichte, die uns verbindet und spaltet – bis heute. Eine der größten Schwierigkeiten, auf die er dabei stieß, ist, dass es kaum Zeitzeugen-Berichte oder auch nur Grabsteine oder sonstige Hinterlassenschaften der früheren versklavten Menschen gibt, so gut wie keinen Hinweis auf ihre Existenz, schon gar nicht als Individuum. Bis heute wird die Geschichte der Sklaverei in den allermeisten Fällen falsch, beschönigt, einseitig wiedergegeben. Dies ist Clint Smiths Beitrag, daran etwas zu ändern und ein Umdenken und neues Erinnern zu bewirken. Die beiden Einstiegskapitel waren interessant, enthielten vieles, was ich bereits wusste, doch ergänzten dieses Wissen mit spannenden Hintergründen und Zitaten, die ich so noch nicht kannte. Dann folgten zwei Kapitel, bei denen ich nicht zu lesen aufhören konnte, die mich aber auch wirklich mehr als einmal tief schockierten. Clint Smith hat meinen allergrößten Respekt. Wie er sich an Orte begab und mit Menschen unterhielt, die derlei unmenschliche Ansichten vertraten, wo ich es als nicht von Rassismus-Betroffene kaum ertrug, darüber zu lesen, ist mir unbegreiflich. Auch die folgenden Stationen waren nicht minder interessant, besonders gefallen hat mir aber am Ende noch der Epilog, wo er noch mehr auf persönliche Bezüge, nämlich die Geschichte seiner Großeltern eingeht, die noch in Zeiten der Rassentrennung und Lynchmorde aufwuchsen. Ich könnte noch so viel mehr schreiben und ich sage das wirklich nicht oft, aber von diesem Buch wünsche ich mir, es würden alle lesen. Ich bin mir sicher, hierin findet jede*r noch etwas Neues zu den Themen Rassismus und Sklaverei. Eine meiner größten Empfehlungen in diesem Jahr, würde ich behaupten! Übersetzt wurde diese Ausgabe aus dem amerikanischen Englisch von Henriette Zeltner-Shane. Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Siedler Verlag für dieses Rezensionsexemplar! TW (auch zu Beginn des Buches genannt und begründet): N-Wort und viele weiter menschenverachtende Bezeichnungen, Rassismus, Polizeigewalt, Ermordung, Lynchmord, Verstümmelung, Enthauptung, Sexismus, Sexuelle Gewalt, White Supremacy, Inhaftierung (trotz Unschuld), Todesstrafe, Ableismus, unmenschliche Haftbedingungen, Blackfacing, KKK, Antisemitismus

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.