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Rezension zu
Charlotte Löwensköld

Ein sehr kluges, interessantes Buch, mit gesellschaftskritischem Anklang

Von: Britta
03.11.2022

Zu Beginn habe ich mich schwergetan, in die Geschichte hineinzufinden. Das lag hauptsächlich an der Sprache und dem Schreibstil, kann aber auch der Übersetzung geschuldet sein oder an der nicht immer chronologischen Erzählweise der Autorin liegen. Aber umso mehr ich las, desto vertrauter wurde mir ihr Schreibstil und desto interessanter und fesselnder fand ich das Buch, das mich dann bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten hat. Die Geschichte spielt vor über 100 Jahren und ich dachte mir beim Lesen von zahlreichen gesellschaftlichen Eskapaden und eigentümlichen Verhaltens- und Denkweisen mehrfach, dass sich der Mensch seither eigentlich kaum verändert hat. Die Verleumdungen von Charlotte und die Hetze gegen sie haben mich betroffen gemacht. Was damals im persönlichen Gespräch geschah, passiert heute vor allem in den sozialen Medien. Es war das erste Mal, dass ich einen Roman von Selma Lagerlöf las. Der Roman„Charlotte Löwensköld“ wurde von Paul Berf neu übersetzt und am Ende des Buches findet man noch ein Nachwort von Mareike Fallwickl. Darin erhält man Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte des Romans und findet Wissenswertes über die Autorin selbst. Zum Beispiel, dass sie lange den Zwanzig-Krone-Schein zierte, bevor sie von Astrid Lindgren abgelöst wurde oder dass sie den Roman „Charlotte Löwensköld“ erst im Alter von 67 Jahren schrieb. Die Geschichte zeigt ein interessantes Sittenbild der Gesellschaft und die Charaktere des Buches waren sehr vielschichtig. Vor allem Charlotte fand ich durchwegs sympathisch, obwohl ich nicht jede ihrer Handlungsweisen nachvollziehen konnte. Die antiquierte Sichtweise von Karl-Artur hat mich hingegen irritiert, wobei ich leider sagen muss, dass man einige seiner Verhaltensweisen durchaus auch in unserer Zeit noch findet. Für mich ist er ein Charakter, der sehr von sich selbst überzeugt ist und dem es gänzlich an Empathie fehlt. Generell fand ich manche Szenen genial, andere wiederum seltsam und manchmal war ich sogar abgestoßen. Insgesamt empfand ich es als ein sehr kluges, interessantes Buch, mit gesellschaftskritischem Anklang.

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