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Rezension zu
Die Schönheit der Differenz

Empfehlenswert

Von: books.books.travel
28.10.2022

„Aber wie wir uns begegnen, hängt auch davon ab, wie bewusst wir uns über unsere Unterschiede sind und wie viel Sensibilität wir für uns selbst und unser Gegenüber mit dessen Erfahrungen aufbringen.“ #HadijaHarunaOelker plädiert in #DieSchönheitDerDifferenz für ein friedliches und liebevolles Zusammenleben in einer diversen Gesellschaft, das auf viel Verständnis und (wie sie es bewusst schreibt) Mit-Gefühl für andere Lebensentwürfe, -realitäten und -umstände basiert. Dabei verwebt sie ihre eigenen Erfahrungen mit einer wissenschaftlichen und analytischen Herangehensweise - ein Konzept, das aus ähnlich gelagerten Büchern bekannt ist und sich bewährt hat. Apropos: Die Autorin legt sehr viel Wert darauf, die Werke und Ideen Anderer zu würdigen und zu benennen, was absolut lobenswert ist, gerade in der ersten Hälfte allerdings bei mir dazu führte, dass mir das Buch kaum neue Perspektiven brachte, da ich die meisten Werke bereits gelesen hatte. Zudem fand ich den inhaltlichen Aufbau der einzelnen Kapitel nicht immer intuitiv nachvollziehbar, eine klarere Struktur hätte mir den Einstieg erleichtert. Ab der Hälfte des mit über 500 Seiten recht umfangreichen Buchs hat mich die Autorin aber doch gekriegt mit ihrer friedlichen, intersektionalen und vor allem sehr offenen Art zu schreiben. Nie vergisst sie zu erwähnen, wo sie selbst Fehler machte, privilegiert ist oder Sensitivity Reader sie auf diskriminierende Formulierungen hinwiesen, was auch der Leserschaft die Angst nimmt, Fehler zu machen und sich deswegen der Auseinandersetzung mit vermeintlich schwierigen Themen zu entziehen. Am Ende zahlreicher Kapitel sind Hinweise auf Personen, Gruppierungen oder Vereine zu finden, bei denen man weitere Informationen zum Thema findet. Ageism und Adultism, also die Diskriminierung älterer oder jüngerer Menschen, oder Neurodiversität sind beispielsweise Bereiche, mit denen ich mich bisher nicht ausgiebig beschäftigt hatte. Die anfängliche Skepsis hat sich mit der zweiten Hälfte ganz klar in Begeisterung umgeschlagen; ein tolles, wichtiges Buch! „Weniger Hysterie, mehr Interesse für Komplexität. Mehr Schönheit.“ Amen.

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