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Rezension zu
Das tiefschwarze Herz

Ein grandioser sechster Teil der Reihe um Cormoran-Strike, der tief ins Cybermobbing und die Welt des Internets eintaucht.

Von: Buchwelten
20.10.2022

In ihrem mittlerweile sechsten gemeinsamen Fall ermitteln Cormoran Strike und Robin Ellacott in Online- Kreisen. Die Mitentwicklerin der beliebten Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“, Edie Ledwell, kreuzt total aufgelöst in der Detektei auf und bittet Robin Ellacott eindringlich um Hilfe. Sie erzählt, dass sie von einem fast schon krankhaften Fan online extrem terrorisiert und bedroht wird. Der Fan, der außerdem ein Online-Game zur Serie ins Leben gerufen hat, nennt sich Anomie und Edie Ledwell hat tatsächlich Angst um ihr Leben. Robin erklärt ihr, dass die Detektei erstens überhaupt keine freien Kapazitäten für einen neuen Fall habe und sie außerdem nicht wirklich erfahren im Bereich der Cyber-Kriminalität wären. Robin empfiehlt der aufgebrachten Edie Ledwell eine bekannte/befreundete Detektei und schickt sie weg. Einige Tage später ist Edie Ledwell tot. Sie wurde ermordet auf dem Highgate Cemetery aufgefunden, genau dem Ort, an dem die Serie „Das tiefschwarze Herz“ spielt und die ersten Ideen dazu entstanden waren. Nun werden Strike und Ellacott doch beauftragt und zwar von den Produzenten des Spielfilms zu „Das tiefschwarze Herz“, der in naher Zukunft geplant war. Das Ermittlerduo soll herausfinden, wer sich hinter Anomie verbirgt und begibt sich selbst dadurch auch (erneut wieder einmal) in Gefahr … *** Sicherheitshalber gebe ich einen Spoileralarm, falls ich mich doch zu sehr auslasse. Ich bin von Anfang an Fan der Romane von Robert Galbraith, dem Pseudonym von J.K. Rowling. Und auch „Ein plötzlicher Todesfall“ (Rowlings erster NICHT-Potter) hat mich absolut gefesselt und überzeugt und mir gezeigt, dass J.K. Rowling tatsächlich mit jedem Buch gewachsen ist. Sie hat einmal gesagt, dass sie, auch wenn nun bekannt ist, dass sie sich hinter Galbraith verbirgt, dennoch dabei bleibt. Denn sie kann als Robert Galbraith einfach „anders“ schreiben. Dieser sechste Teil der Reihe um den etwas außergewöhnlichen Ermittler mit Beinprothese umfasst über 1.300 Seiten und ich hätte mir trotzdem noch mehr gewünscht. Ich fühlte mich so wohl mit den beiden und in ihrer Umgebung, dass ich sie auch nach noch so vielen Seiten nicht verlassen mochte. Wir beginnen die Geschichte mit Robins 30. Geburtstag, den die beiden gemeinsam im Ritz verbringen und ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass das ständige „kriegen sie sich nun oder nicht“ perfekt weitergeführt wird. Robin und Cormoran sind offensichtlich ein Dream-Team. Sie passen eigentlich perfekt zusammen und stehen sich privat trotzdem immer wieder selbst im Weg ☺. Es gibt wieder einmal Frauengeschichten bei Corm und auch die attraktive Robin kommt nach wie vor bei den Männern gut an. Natürlich steht auch Charlotte – die Ex – wieder auf dem Plan. Mehr soll aber nicht verraten werden. Die Autorin/Der Autor wechselt, wie gehabt, in den Kapiteln ab. Es gibt ein Strike-Kapitel, wo wir ihn aktiv begleiten, dann wieder ein Ellacott-Kapitel, wenn der Leser an Robins Seite ist. Aber es gibt auch, wie ich finde vermehrt, gemeinsame Kapitel. Denn die beiden sind tatsächlich wieder öfter gemeinsam unterwegs. Galbraith versteht es ungemein viele Fäden auszuwerfen, Fährten auszulegen und den Leser immer wieder ins Grübeln zu bringen, wer denn nun Anomie sein könnte, nur um die Überlegungen dann doch wieder über den Haufen zu werfen. Wie gesagt, über 1300 Seiten Lesestoff und kein Stück Langeweile kommt auf. Es gibt hochdramatische Momente, spannende Szenen aber auch Lustiges, Liebevolles und Herzliches zu erleben. Und natürlich auch jede Menge Hass, Neid, Intrigen und echte Gefahr. Es wird in einigen Teilen der Bücher in einem eher ungewöhnlichen Stil geschrieben. Da sind zum einen die Chatverläufe innerhalb des Online Games, in dem Anomie einer der Hauptadministratoren ist. Und die zu lesen ist mir wirklich schwer gefallen. Vor allem, wenn 3 Moderatorenkanäle zur Unterhaltung geöffnet waren und man somit über Seiten hinweg in drei Spalten Chatverläufe lesen musste. Das war anstrengend und war mit einigem Hin- und Herblättern verbunden. Zum Anderen wurden Twitter-Postings gedruckt, inkl. der Retweets oder Kommentare. Die zu lesen war hingegen angenehmer und natürlich war beides für die Handlung ungemein wichtig. Aber ich gestehe, dass ich immer froh war, wenn ich wieder zum „herkömmlichen“ Stil wechseln konnte. Auf meine Begeisterung zum Buch hatte dies auch überhaupt keinen Einfluss. Fazit: Ein grandioser sechster Teil der Reihe um Cormoran-Strike, der tief ins Cybermobbing und die Welt des Internets eintaucht. Sowohl im positiven Sinne (denn gruselige Animationsserien, und dazu das von Fans für Fans entwickelte Game als Austausch ist grundsätzlich super), als auch im extrem negativen. Aktueller kann das Thema wohl kaum sein, geht es doch um Youtube-Serien, Netflix, Online-Games und das absolute Niedermachen mancher Personen in den sozialen Medien von Menschen, die sich hinter Ihrem Nickname und/oder Avatar verstecken.

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