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Rezension zu
Was Männer kosten

Sachlich, informativ, spannend!

Von: madame.poe
18.10.2022

Ein plakativer Titel &ein provokanter Ansatz - bewusst vom Autor gewählt &damit hat er meiner Meinung nach ins Schwarze getroffen, denn wenn eines Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann das Geld! Für mich ein Buch, von dem ich mir wünsche jede*r würde es lesen! Männer belegen unter anderem 94% der Gefängnisplätze in Deutschland, sind für 80% der Fälle von häuslicher Gewalt verantwortlich &machen 75% der Alkoholtoten aus. Insgesamt kosten sie den Staat durch Gewalt, Extremismus, Unfälle, Sucht etc. etwa 63 Milliarden Euro. Eine Summe, die man sich noch nicht einmal ansatzweise überhaupt vorstellen kann, oder? Aber mit dieser schockierenden, wenn auch recht plumpen Feststellung hat es sich noch nicht! Boris von Heesen untergliedert sein Buch in drei Teile: messbare Größen (dort berechnet & schlüsselt er auch die Kosten auf), nicht messbare Größen (Extremismus, Suizidrate, Frauenhass, ...) &im letzten Teil stellt er Lösungen &Wege aus diesen Problemen vor. Interessant ist bei seinen Berechnungen, dass er immer wieder betont, dass auch Frauen bestimmte Statistiken anführen &natürlich ebenfalls Kosten verursachen, die nicht unbedingt nötig wären. Außerdem beschreibt er genau &verständlich, wie er auf die einzelnen Kosten kommt, woraus sie sich zusammensetzen &was sich hinter diesen Problemen verbirgt. Er betrachtet nicht nur das Offensichtliche, sondern schaut auf Strukturen &Systeme, die toxisches (männliches) Verhalten auslösen oder begünstigen. Wichtig ist ihm dabei, klar &deutlich anzumerken, dass diese Problematiken nicht aus dem Nichts kommen &in jedem Mann verankert sind. Bestimmte Verhaltensweisen werden durch das altbekannte Problem hervorgebracht: das Patriarchat. Viele Männer zeigen bspw. Ihre Gefühle oder Ängste weniger offen & suchen deshalb meist keine Hilfe bei professionellen Einrichtungen, wie Therapeuten etc., wodurch sich höhere Suizidraten usw. ergeben. Die Liste könnte noch um einige traurige Punkte ergänzt werden. Das Patriarchat trifft also wieder alle: Frauen, Männer &Personen, die sich anders labeln. Eine Gesellschaft ohne patriarchale Klischees &Zwänge mit mehr Gleichbehandlung wäre ideal, aber bis dahin ist der Weg noch lang. Boris von Heesen liefert aber schon gute, durchdachte Ansatzpunkte für einen Anfang in diese wünschenswerte Richtung.

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