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Rezension zu
Die Tote im Sturm - August Strindberg ermittelt

Ein durchaus gelungener Serienauftakt

Von: Bücherserien.de
13.10.2022

Der Vermögensverwalter August Strindberg steht an einem Scheideweg. Er hat sich von seiner Freundin getrennt und muss den Tod seiner Eltern verarbeiten. Daher zieht er einen Schlussstrich, verlässt Stockholm und verlagert seinen Wohnsitz nach Hovenäset, einem Dorf auf der anderen Seite des Landes. Dort will er endlich zur Ruhe kommen und neu anfangen. In einem ehemaligen Bestattungsunternehmen möchte er einen Secondhandladen eröffnen. Doch bereits die Ankunft in Hovenäset ist etwas merkwürdig. Immer wieder wird er auf seinen Namen angesprochen. Dann verschwindet die Lehrerin Agnes Eriksson spurlos. Die Kriminalkommissarin Maria Martinsson wird mit den Ermittlungen betraut. Und in diesen scheint auch das neu erworbene Haus von August Strindberg eine zentrale Rolle zu spielen. Daher beginnt er mit eigenen Nachforschungen. Kritik: Bevor sich die schwedische Autorin Kristina Ohlsson auf das Schreiben konzentrierte, war sie als Expertin für Außenpolitik und Nahostfragen im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium tätig. Nach der Reihe um Frederika Bergmann und der Trilogie um Martin Brenner legt sie mit „Die Tote im Sturm“ den ersten Band ihrer neuen Serie vor, in dessen Mittelpunkt August Strindberg steht. Und in der sie viel Erlebtes von früher verarbeitet, denn ihre Großeltern besaßen in Hovenäset ein Ferienhaus, an das sie zahlreiche glückliche Erinnerungen hat. Schon lange war es ein Wunsch, die raue Natur und die knarrenden Stege sowie das oft dramatische Wetter einzufangen und in einem Roman zu spiegeln. Genau das ist der Autorin hier eindrucksvoll gelungen. Bei aller Spannung, die ohne Frage vorhanden ist, lebt dieser Auftaktroman von zwei anderen Elementen: dem Schauplatz und den Figuren. Kristina Ohlsson lässt den Leser in Hovenäset so eintauchen, dass man sich von Anfang an dort zuhause fühlt. Das geht allerdings gerade zu Beginn der Geschichte ein wenig zu Lasten des Erzähltempos, dass man durchaus als gemächlich bezeichnen kann. Doch die atmosphärische Stimmung, die hier aufgebaut wird, trägt die weitere Handlung. Das machen auch die liebevoll ausgearbeiteten Figuren. Mit August Strindberg gibt es in „Die Tote im Sturm“ einen Protagonisten, mit dem man sich von der ersten Seite an identifizieren und der die Story tragen kann. Maria Martinsson ist ebenfalls eine interessante Figur, die nicht nur Kommissarin ist, sondern auch den Lesekreis von Hovenäset leitet. Und da ist natürlich die verschwundene Lehrerin Agnes Eriksson. Welche Rolle spielt ihr Mann Fredrik in diesem Fall und welches Geheimnis hat Agnes mit sich herumgetragen? Die große Stärke von diesem Roman ist es, diese beiden Elemente zu vereinen. Da verzeiht man es als Leser sicher gerne, dass die Auflösung zwar routiniert und plausibel, aber nicht über alle Maßen überraschend ist. Fazit: Stilistisch bedient sich Kristina Ohlsson einer recht einfachen und trotzdem bildhaften Sprache, die bereits ihre früheren Reihen auszeichnete. Insgesamt ist „Die Tote im Sturm“ kein überragender, aber ein durchweg gelungener Auftakt, der Dank des interessanten Schauplatzes und der sympathischen Figuren Lust auf einen weiteren Band macht.

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