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Rezension zu
Die Schönheit der Differenz

Ein Miteinander auf Augenhöhe

Von: Katrin (roomwithabook)
08.10.2022

Wie wollen wir miteinander leben? Rassismus und Diskriminierung der unterschiedlichsten Art sind allgegenwärtig und leider feste Bestandteile unserer Gesellschaft. Wer hierzu Literatur sucht, hat inzwischen zum Glück eine große Auswahl. Hadija Haruna-Oelkers Buch hat mich besonders angesprochen, weil der Titel eine positive Einstellung widerzuspiegeln schien. Nach einem Blick ins Inhaltsverzeichnis hatte ich dann zuerst die Befürchtung, es hier mit einem überambitionierten Rundumschlag zu tun zu haben, doch das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil, das Buch fühlt sich eher wie ein Gespräch unter Freund*innen an, die sich gegenseitig respektieren und gern voneinander lernen. Die Autorin verwendet diskriminierungsfreie Sprache und geht gleichzeitig offen damit um, nicht alles zu wissen und viele Perspektiven und Intersektionalitäten nicht aus eigener Anschauung zu kennen. Dadurch nimmt sie den Leser*innen die eventuell vorhandene Angst, etwas falsch zu machen, denn nicht darauf kommt es laut Haruna-Oelker an, sondern auf die Art, wie man mit dem eigenen Nichtwissen umgeht. Sie plädiert für einen Dialog auf Augenhöhe, ein gegenseitiges Respektieren, egal wie unterschiedlich wir sein mögen, denn diese Differenz ist schön, sie ist das, was uns ausmacht und an der wir wachsen können. Jedes Kapitel endet mit einem Hinweis auf Menschen, die sich mit dem entsprechenden Thema besonders gut auskennen oder dazu geforscht haben. Das reicht von Literaturtipps bis hin zu Verweisen auf lokale Gruppen und Workshops. So kann jede*r schauen, was ihr*ihm besonders liegt und niemand muss sich von theoretischen Abhandlungen erschlagen fühlen. Vielleicht nicht verwunderlich ist das Buch immer dann am stärksten, wenn Haruna-Oelker von ihren eigenen Erfahrungen berichtet, sie schafft es, eine emotionale Nähe aufzubauen, ohne ihr Thema aus den Augen zu verlieren. Auch wenn ich vorher dachte, schon viel über die verschiedenen Themen zu wissen, habe ich doch sehr viel gelernt und das Buch am Ende mit einem Gefühl der Hoffnung zugeklappt. Differenz ist etwas Schönes, wir müssen nur erkennen (wollen), wie sehr sie unser Leben bereichern kann. Und bereit sein, an uns und unseren Vorurteilen zu arbeiten. Ich wünsche diesem Buch viele Leser*innen, denn jede*r kann etwas daraus mitnehmen, schließlich haben wir alle unsere blinden Flecken. „Veränderung beginnt im Denken, was für mich heißt, unsere Gleichheit in einer anderen Dimension zu suchen. Deshalb liegt für mich die Schönheit in unserer Differenz, und ich stehe unserem gesellschaftlichen Wandel positiv gegenüber. Mehr noch, er schenkt mir Hoffnung.“

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