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Rezension zu
Achtsam morden im Hier und Jetzt

Selbstfindung beim Tantra

Von: Maike P.
22.09.2022

Im Zentrum des vierten Bandes aus der Achtsam-Morden-Reihe stehen die Lehren Bhagwans, des charismatischen Gurus, der in den 1970er- und 1980er-Jahren zunächst in Indien und später in den USA eine riesige Anhängerschaft angezogen hat. Zwei davon sind Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner und Tantra-Trainer Günther. Und beide haben eine gemeinsame Vergangenheit, die Joschka Breitner in seinem Tagebuch aufgeschrieben hat. Das Buch beginnt zunächst unglaublich witzig, wenn Björn Diemel sein derzeitiges Sexleben mit einem Kärcher-Hochdruckreiniger vergleicht. Wortwitz und Situationskomik steigern sich dann beim Tantra-Seminar ins Unermessliche, sodass ich beim Lesen von meiner Familie immer wieder gefragt worden bin, warum ich denn so lache. Aber Karsten Dusse schafft es hier wieder einmal, seine Charaktere und Situationen so urkomisch darzustellen und alles so herrlich zu übertreiben, dass man einfach lauthals lachen muss. Auch als schließlich die erste Leiche im Keller des schon bekannten Kindergartens landet und Björn Diemel gemeinsam mit seinem Freund Sascha überlegt, wie er diese denn am besten aus dem Wege schaffen kann (mit einem Elektroauto natürlich!), war ich noch sehr begeistert. Leider lässt das Buch im zweiten Teil spürbar nach, als das Tagebuch Breitners einen immer größeren Teil des Buches einnimmt und man zusammen mit Björn Diemel die ellenlangen Beschreibungen aus Bhagwans Ashram liest. Das ist zwar interessant, weil die ganze Geschichte um Bhagwan einfach dermaßen abstrus ist, dass sich ein Autor so etwas eigentlich gar nicht ausdenken kann (das Leben schreibt doch immer noch die besten Geschichten), aber der Wortwitz verliert sich hier komplett, sodass das Buch hier streckenweise echt enttäuscht. Erst ganz am Ende schwenkt Karsten Dusse wieder um auf seine eigentliche Romanfigur und wir erleben hautnah mit, wie Björn Diemel sich einer Leiche entledigt, um sein Leben wieder achtsam weiterleben zu können. Orange ist eine Lebenseinstellung Ich bin und bleibe ein großer Fan der Achtsam-Morden-Reihe und ich liebe auch Karsten Dusses Schreibe, seinen Humor und seinen Wortwitz. Aber im vorliegenden Buch zeigt er streckenweise leider zu wenig davon. Das kann er einfach besser, was er insbesondere in Band 1 und 3 seiner Reihe schon unter Beweis gestellt hat. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch wunderbar unterhalten und oftmals zum Lachen gebracht. Was aber unangenehm auffällt: Das Buch hat stolze 480 Seiten, aber 49 Kapitel, von denen jedes mit mindestens zwei leeren Seiten beginnt. Das ist wirklich unnötig und grenzt schon Papierverschwendung.

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