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Rezension zu
Heumahd

Heumahd

Von: Christin
30.08.2022

Was für ein wunderbares Buch. Susanne Betz erzählt uns die Geschichte von Vroni Grasegger. Als ihr Mann stirbt, ist ihre Erleichterung groß, die Zeit der Gewalt und Brutalität hat ein Ende. „Der Bauer war tot. Keiner schlug sie mehr, und sie hatte genug zu Essen." Nun führt sie den Hof alleine, die Tiere müssen versorgt werden, das Gras gemäht und dann ist da auch noch die Tochter des Bauern. Rosl ist besonders, die Dorfbewohner sagen sie sei schwachsinnig, ein Idiotenkind mit kurzer Lebenserwartung. Vroni kummert sich um sie, nimmt sie vollständig wahr, integriert sie und liebt sie wie ihr eigen Fleisch und Blut. „Zu den Kreuzschmerzen kamen noch die Gedanken, die Vroni überfielen, wenn sie so ganz ohne Arbeit dasaß. Die Blaserbäuerin hatte ihr verraten, dass man in Loisbichl über das Getue mit dem Idiotenkind redete. Ubungen mit der Zunge, was sollte das? Ein neuer Bauer würde ihr die Faxen schon austreiben.! Die kluge Witwe geht ihren Weg, aber der Gegenwind aus der Dorfgemeinschaft bläst ihr scharf ins Gesicht. Heiraten soll sie Wieder, damit ein Mann ins Haus kommt. „In Vronis Magen ballte sich Übelkeit zu einer Faust. Sie öffnete kurz den Mund, brachte aber keinen Laut heraus. Das soll ich sein, die Puppe bin ich. Zwei grob autgestickte Augen starrten Vroni für den Bruchteil einer Sekunde dreist an, der Balg drehte sich um die eigene Achse, plumpste mit dem Kopf voran in ein gespanntes Tuch. Begleitet von Gejohle und Glockengeläut wurde die Puppe erneut hochgeschleudert. Der Rock stülpte sich um, die Beine spreizten sich obszön breit in den Himmel. Beschienen vom Mond, vor den sich keine mitleidige Wolke mehr schob. »Graseggerin, das machen wir mit dir, wenn du keinen von uns nimmst«, tonte es dumpf unter einer der Masken hervor. »Graseggerin, Graseggerin. Heiraten musst. Heiraten musst.« Die Männerstimmen schwollen an. Plötzlich entblößte eine der vermummten Gestalten, an der Vroni eine schiefe Schulter auffiel, sein Geschlechtsteil und pinkelte in hohem Bogen in den Schnee vor ihrer Haustür." Vroni pfeift auf die Meinung aus dem Dorf und widersetzt sich dem Druck und überwindet die ihr eingeflößte Angst.

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