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Rezension zu
Die 17. Informantin

DIE INFORMANTIN RETTET JAMES JAMES PATTERSON

Von: Lotta
16.08.2022

Okay, ein wenig erschrocken war ich schon, dass ich tatsächlich schon bei Band 17 rund um den Club der Ermittlerinnen von James Patterson angekommen bin – krass, das sind schon 15 Jahre. Den ersten Fall habe ich also noch zu Beginn meines Studiums gelesen und dass ich immer noch dabei bin, spricht doch für die Reihe, oder? Ich gebe zu, dass meine Loyalität ab den beiden letzten Bänden fast zerbrochen wäre, denn die fand dich einfach nur brutal und überzogen, aber mit „Die 17. Informantin“ liefert der Autor endlich wieder bewährte Qualität ab. Und auch, wer die Reihe nicht kennt, kann durchaus hier einsteigen. Inspector Lindsay Boxer erhält den Hinweis, dass es im benachbarten Revier mehrfach zu Morden an Obdachlosen gekommen ist, die von der Polizei nicht bearbeitet werden. Eigene Nachforschungen zeigen, dass die Ermittler dort tatsächlich keine großen Bemühungen zeigen, den Täter zu finden. Obwohl ihr für dieses Eindringen in fremdes Revier eine Abmahnung droht, kann Lindsay sich nicht zurückhalten. Währenddessen führt Staatsanwältin Yuki Castellano einen Vergewaltigungsprozess – das Besondere: Das Opfer ist ein junger Mann, die Beschuldigte seine ebenso junge Vorgesetzte. Der Prozess erregt überregional Aufsehen, doch in Yuki mehren sich die Zweifel, wer hier das wirkliche Opfer ist, denn es steht Aussage gegen Aussage. Ein vermeintlich unumstößliches Video kann ebenfalls unterschiedlich interpretiert werden. Sehr interessanter Ansatz zu Zeiten von #metoo und definitiv ein Tabu-Thema, das man nicht vergessen darf. Überraschend für mich, wie moderat Patterson das Thema aufgreift – da hatte ich von ihm deutlich brutalere und sexuellere Beschreibungen der Szenen erwartet und bin absolut dankbar dafür. Gerade das hatte ich an seinen Büchern nämlich immer geschätzte, dass es nicht so blutrünstig zugeht, und war dann bei den letzten Büchern etwas enttäuscht. Wer Boxer und ihre Freundinnen bisher nicht kannte, kann das Buch trotzdem problemlos lesen. Die Figuren und ihre Beziehung zueinander werden nämlich nochmals im Handlungsgeschehen erläutert, einige Rückblenden auf vergangene Fälle machen neugierig, behindern aber weder das Verständnis noch den Lesefluss. Ein Buch, das sich perfekt für den Urlaub oder auch als Nachtlektüre eignet, da es im Prinzip nur zwei Handlungsstränge gibt, die sich immer wieder durch die Protagonisten kreuzen und man somit gut in Etappen lesen kann ohne den Faden zu verlieren. Trotzdem macht es natürlich mehr Spaß, wenn man die einzelnen Charaktere schon kennt und die Entwicklung der Konstellationen mitverfolgt hat. Einzig die Auflösung kann mich nicht komplett zufrieden stellen, weil bei mir immer noch einige „und warum?“ übrig bleiben. (Hat mich trotzdem sehr gut unterhalten.)

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