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Rezension zu
Das unglaubliche Leben des Wallace Price

Tiefgang und Humor im Gleichklang

Von: MaTom‘s Bücherwelt
03.08.2022

Von der ersten Seite an öffnet sich das Leben von Wallace Price. Ein Anwalt in den besten Jahren. Die Kanzlei, die er gemeinsam mit seinen Partnern betreibt, läuft wie eine gut geölte Maschine und er tut alles dafür oder dagegen, dass das auch so bleibt. Schnell wird klar, Wallace Price ein Kotzbrocken ist, wie man ihn sich auch nur vorstellen kann. Es gibt nichts Wichtigeres wie ihn und alle kreisen um seinen Planeten und wer sich dem entgegenstellt, der bekommt Wallace zu spüren! Doch plötzlich ist er tot. Mitten aus dem Leben gerissen. Wie auch immer findet er sich aus dem Körper getreten auf seiner einigen Beerdigung wieder. Was ist geschehen? Völlig geschockt stellt er seinen Tod fest und auch, dass nur eine Handvoll Menschen zu seiner Beerdigung gekommen sind und keiner wirklich trauert. Da tritt aus dem Nichts eine junge Frau zu ihm, die ihn sehen und auch hören kann. Sie stellt sich als Sensenmann vor, die ihn zum Fährmann in den Teeladen bringen wird. Sensenmann? Fährmann? Teeladen? Erschüttert und wie paralysiert tritt er gemeinsam mit der Sensenmännin seine Reise zu Hugos Teeladen an. Ein Ort, an dem es keinen Ausweg gibt- nur durch eine Tür im vierten Stock und wo keiner weiß, wohin sie führt. An dieser Stelle konnte ich mich dem Gedanken nicht erwehren, dass ich das so oder so ähnlich schon einmal in verschiedenen Filmen aus der Hollywoodfabrik gesehen habe. Doch der Vergleich ist nicht fair, denn das Buch ist so viel mehr als ein Abklatsch mit drittklassigen Schauspielern und Special Effects - es ist der Beginn einer wunderschönen Geschichte. Der mit Sarkasmus und von Humor gefüllte Schreibstil hat mich wie ein unsichtbares Band in die Geschichte gezogen. Doch der Humor weicht schon schnell den für mich zunächst eigenartigen und übersinnlichen Ereignissen, die mir im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Welt eröffnet haben. Obwohl Wallace zunächst als Kotzbrocken in Erscheinung getreten ist, hat er es auf eine ganz besondere Art geschafft, dass ich ihn mochte. Mit gleicher Sympathie und Liebe sind auch die Bewohner des Teeladens gezeichnet und haben sich ebenfalls in kürzester Zeit in meinem Herzchen häuslich einquartiert. Da ist Hugo, der Fährmann, der Sensenmann Mei Nelson, der Geist des verstorbenen Großvaters von Hugo, und nicht zu vergessen der Geist des Hundes Apollo. Durch dieses doch sehr seltsame anmutende Quartett durchläuft Wallace eine Wandlung und lernt was im Leben wirklich zählt. Freundschaft und Liebe - und auch den Tod als Teil des Lebens zu sehen. Diese unfassbare Wandlung ist in einer Tiefe ausgearbeitet und von einer Herzenswärme und Energie begleitet, dass mir hemmungslos die Tränen gelaufen sind. In perfektem Timing, sodass ich nicht ganz in dem Fluss der Gefühle untergegangen bin, wurde immer wieder humorvolle und durchaus äußerst schräge Momente eingebaut. Das Thema sterben die eigene Vergänglichkeit und was vielleicht danach kommt oder auch nicht, wurde mit allem Respekt und Sensibilität verarbeitet, jedoch auch mit einem Augenzwinkern. Ich haben noch so viel wundervolle Worte für dieses Buch, bin aber auch gleichzeitig der Meinung, dass sie nicht ausreichen werden, um die Kraft und Tiefe zu vermitteln, die dieses Werk hat. Ein Buch, das nicht nur berührt, sondern auch die Gabe hat, den Blick auf das eigene Leben neu zu justieren und einem einlädt, mit Magie und Liebe zwischen den Welten zu schweben.

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