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Rezension zu
Der Klon

Beängstigend

Von: Lesetante
31.07.2022

Anfangs war ich skeptisch bezüglich dieses Romans, denn das Cover beziehungsweise die Beschreibung auf dem Cover sprach mich als Historikerin erst einmal nicht an, denn die Hitler – Thematik entsetzte mich schon bei dem Roman „Er ist wieder da“, weil ich finde, dass man mit so einer negativen historischen Figur nicht in diesem Maße umgehen kann/darf/sollte. Trotzdem habe ich den Roman als Rezensionsexemplar angefragt und kaum begonnen, konnte ich ihn nicht mehr aus der Hand legen und las ihn in zwei Tagen durch. Das spricht schon einmal für seine Qualität. Aber was hat mir jetzt konkret gefallen? Der Autor hat die jetzige gesellschaftliche, gespaltene Situation aufgegriffen und ein Zukunftsszenario ersponnen, das so realistisch anmutet, dass mir ein bisschen Angst und Bange wurde. Vieles läuft zur Zeit falsch, das bietet Nährboden für viele verschiedene Stimmen. In dem Roman – ich würde es eher einen Science-Fiction Thriller nennen – spielt der Autor genau mit den Möglichkeiten, die dieser Nährboden bietet. Er verlegt die Handlung in das Jahr 2033 und 34 und zeigt auf, was möglich ist, wenn man sich nicht auf seine demokratischen Grundelemente besinnt, sondern Raum und Möglichkeit lässt, Grenzen zu sprengen, zu überschreiten und damit die Demokratie zu demontieren. Ein ambitionierter – in welcher Richtung auch immer – Politiker spielt mit Menschen und Menschenrechten, um seine rechten Ziele zu erreichen. Eine mutige Journalistin lässt sich nicht in die Irre führen, bleibt hartnäckig und verteidigt die Wahrheit. Die Opfer des Machtspiels sind und bleiben Opfer, die sich mehr oder weniger zu helfen wissen. Es tröstet mich zu lesen, dass der Autor am Ende ein wenig Hoffnung hinterlässt, denn ich beobachte mich immer wieder dabei, wie ich besorgt in die Zukunft schaue und diese Hoffnung nicht mehr habe. Aber durch diesen Roman traue ich mich wieder, an das Gute im Menschen zu glauben, daran, dass uns unsere Menschenrechte wichtiger sind als alles andere. Eine tolle Geschichte, die eine realistische Grundlage hat, die eine Zukunft präsentiert, die man sich in seinen schlimmsten Träume nicht vorstellen mag und die trotzdem möglich sein könnte. Ein Spiegel für uns Menschen uns selbst zu hinterfragen und letztendlich der erhobene Zeigefinger, dass wir Menschen nicht das Menschsein vergessen sollen. Dieses Buch hat mich überrascht, ich kann es tatsächlich nur empfehlen. Es ist ein Pageturner, weil man einfach wissen will, was passiert. Der Autor zieht einen mit seiner Geschichte in seinen Bann und man will diesem auch gar nicht entgehen. Das Ende kommt ein klein wenig idealistisch daher, da hätte ich mir auch etwas anderes vorstellen können, aber ich kann sehr gut mit dem Vorschlag des Autors leben.

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