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Rezension zu
Die Frauen der Rosenvilla

Nicht einfach

Von: CogitoLeider
17.07.2015

Ich habe definitiv kein Problem mit verschiedenen Erzählebenen, Perspektiven und so was. Aber in 'Die Frauen der Rosenvilla' habe ich ständig die Orientierung verloren. Es gibt vier Erzählstränge, die anfangs doch sehr durcheinander gemischt werden und mich mit den 'vielen' Namen fast verzweifeln ließen. Außerdem ist der Stil doch sehr gestelzt, was in den historischen bereichen vielleicht angemessen ist, aber in der Gegenwart meiner Meinung nach doch übertrieben wirkt. Außerdem störte das meinen Lesefluss. Trotzdem hat dieses Buch auch seine ganz klaren Qualitäten. So versteht es Teresa Simon, dem Leser Dresden und seine Geschichte sehr nahe zu bringen. Man bekommt richtig Lust, vor Ort zu schauen und sich in einem Café zu verlustieren. Mit oder ohne Schokolade! Und ja, die 'Schokolust' ist schon auch ein Hauptthema und die Autorin punktet hier durch Fachwissen, die Spaß macht. Im Anhang gibt es übrigens auch ein paar Rezepte für Pralinen, wer also Lust hat, kann die im Text genannten Köstlichkeiten selbst herstellen! So macht das Buch auch nach dem Lesen noch Spaß. Aber nun zur Geschichte. Wie geschrieben gibt es vier Erzählstränge. Die Rahmenhandlung spielt in der Gegenwart, und das ist eigentlich schon ein gutes Gesamtpaket - allerdings ist Anna eine Zicke und mir eher unsympathisch. Ihr Verhalten ist nur bedingt nachvollziehbar und ihre gestelzte Art finde ich nicht schön. Die drei anderen Erzählstränge werden zum Teil in Form von Tagebucheintragungen und dann auch in der dritten Person erzählt und erhellen nach und nach die ganze Geschichte. Das macht, wenn man die Personen erst einmal auseinanderhalten kann, richtig Spaß und ist wirklich sehr spannend, wenn sich uach für den aufmerksamen Leser natürlich relativ schnell erschließt, wie verzwickt die Angelegenheit ist. Aber es ist toll, wie Teresa Simon hier mit den Perspektiven spielt und Spuren legt, die sich erst (fast) am Ende zu einem sinnvollen Bild verbinden. Fazit? Insgesamt ist es ein sehr interessantes Buch mit einer über 100 Jahre reichende Geschichte, die meiner Meinung nur am Stil und an dem Gegenwartsanteil kränkelt.

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