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Rezension zu
Der Klon

Deutschland 2033

Von: Franziska_J
07.07.2022

Berlin 2033: In ganz Deutschland sind die Menschen enttäuscht von der grün-schwarzen Regierung und die rechtsalternative Partei ‚Der deutsche Weg‘, die zunehmend rassistischer und nationalistischer auftritt, gewinnt immer mehr Zuspruch. In seinem dystopischen Roman Der Klon (erschienen im Juni 2022 im Heyne-Verlag) entwirft Jens Lubbadeh eine zutiefst erschreckende und zugleich faszinierende Zukunftsvision. Wäre ein solches Szenario angesichts der derzeitigen politischen Entwicklungen in Zukunft tatsächlich auch in Deutschland denkbar? In diesen politisch aufgewühlten Zeiten ist die Journalistin Mara Erhardt einer unglaublichen Geschichte auf der Spur. Ein koreanischer Biologe soll jahrelang heimlich Menschen geklont haben. In Berlin ist sie auf der Suche nach zwei Brüdern, die angeblich Klonkinder sein sollen. Endgültige Gewissheit kann nur eine koreanische Wissenschaftlerin geben, weswegen sie mit den Brüdern nach Seoul reist. Dort mach sie eine schockierende Entdeckung. Es gibt noch einen weiteren deutschen Klon, ein Klon des größten Verbrechers der Geschichte: Adolf Hitler. Aber wo steckt der junge Mann heute, welche Identität hat er angenommen und wer hat den Auftrag für diesen Klon gegeben? Auf der Suche nach dem Auftraggeber gerät Mara in tödliche Gefahr. Droht nun eine Wiederholung der deutschen Geschichte? Der Roman liest sich wie eine Mischung aus Dystopie und Thriller: Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und die Fragen, die hier aufgeworfen werden, könnten aktueller kaum sein. Wo liegen die ethischen Grenzen der Reproduktionsmedizin? Was macht einen Menschen böse: Gene oder Umwelteinflüsse? Was geschieht, wenn die Spaltung unserer Gesellschaft immer weiter vorangetrieben wird? Droht Deutschland dann in alte Muster aus Rassismus und Extremismus zurückzufallen? Dystopische Romane orientieren sich häufig an Tendenzen oder Problemen der Gegenwart und verlagern diese dann in weitergesponnener Form in die Zukunft. Genau dieser Prozess ist in Der Klon sehr gelungen. Der Roman ist nicht völlig aus der Zeit gefallen, sondern spielt nur etwa 20 Jahre in der Zukunft, so dass die Welt, in der sich der Leser befindet, keine völlig fremde ist. Immer wieder wird auch auf Schlüsselereignisse der Vergangenheit verwiesen. So sind zum Beispiel im Jahre 2033 noch immer die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar. Der Klon – eine spannende und zugleich hochaktuelle Dystopie, über die man noch lange nachdenkt.

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