Rezension zu
Sturmhöhe

Emily Brontes "Sturmhöhe" ist schmerzlich traurig und spannend. Es ist nicht nur eine Geschichte über eine wilde, rachsüchtige Liebe, sondern schildert vielmehr eine Lebensweise, wie sie in der viktorianischen Zeit existierte: die Doppelmoral, die Heuchelei, die Unterwerfung der Frauen und ihre zweitklassige Behandlung, als ob sie nur Anhängsel der Männer wären. Die Art und Weise, wie Leidenschaft und Hass, menschliche Verderbtheit und moralische Werte, Frieden und Zwietracht einander gegenübergestellt werden, ist absolut bemerkenswert. Wenn man bedenkt, dass die Autorin erst in ihren Zwanzigern war, als sie das Buch schrieb - das kann man sich wirklich nur schwer vorstellen. Die Erzählung dreht sich um zwei Familien, die im Moor leben: die Earnshaws von Wuthering Heights und die Lintons von Thrushcross Grange. Catherine Earnshaw von Wuthering Heights ist in Heathcliff verliebt, einen Waisenjungen, der von ihrem Vater von den Straßen Liverpools aufgelesen wurde. Als Catherine später beschließt, Edgar Linton von Thrushcross Grange zu heiraten, ist Heathcliff untröstlich und rachsüchtig. Drei Jahre lang ist er unauffindbar, und als er zurückkehrt, erfährt er, dass seine Jugendliebe nicht nur verheiratet ist, sondern auch ein Kind von Edgar erwartet. Das ist der quälende Beginn von Heathcliffs Rachefeldzug, der ihn dazu bringen wird, alles zu zerstören, auch sich selbst. Obwohl der Roman aus der Sicht eines Dieners geschrieben ist, der bei den Earnshaws und dann bei den Lintons gearbeitet hat, ist er brisant in der Art und Weise, wie er Heathcliffs Qualen und seinen Hass gegen alle, die ihm Unrecht getan haben, zum Ausdruck bringt. Ich glaube, dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Lest es, Leute!