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Rezension zu
Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht

Seichte Unterhaltung mit 80er/90er Jahre Setting

Von: MsDrunkenCherrys Bücherstapel
04.06.2022

Das Haus der Hebammen erzählt die Geschichte von Susanne, Carola und Ella, drei Hebammen, die im selben Krankenhaus arbeiten. Da sie dort aber immer wieder mit den Ärzten aneinander geraten, beschließen die Frauen, in Köln ein eigenes Geburtshaus zu eröffnen. Toll fand ich, dass die Handlung 1989 begonnen hat und man somit eine kleine Zeitreise gemacht hat. Damals war es wohl üblich, sein Kind im Krankenhaus zu bekommen und Hausgeburten und Geburtshäuser wurden eher kritisch beäugt. Ich fands toll, wie hier die DDR noch ein Thema war, Susanne sich ihren Kaffee bei Eduscho holt oder wie über die aktuellen Bestseller erzählt wurde. Für meinen Geschmack hätten es gerne noch mehr popkulturelle Anspielungen sein können. Die Frauen waren sehr unterschiedlich, was aber durchaus interessant war. Susanne ist Single und kämpft nach fast 20 Jahren noch immer damit, dass ihre Eltern sie in ihrer Jugend zu einer schweren Entscheidung gedrängt haben. Das macht sie zu einer teilweise recht melancholischen Person, aber sie ist auch sehr zielstrebig und weiß eigentlich immer, was sie will. Carola hat einen Mann und Kinder zuhause und kriegt Familie und Job nicht immer perfekt unter einen Hut. Oft muss sie sich von ihrer Umwelt anhören, sie wäre eine Rabenmutter, weil sie arbeiten geht. Und ihr Mann ist nicht immer die beste Unterstützung, denn der schreibt an einem Roman – und nutzt die Zeit in seinem Büro oftmals auch einfach für eine Auszeit von seiner Familie. Ich glaube, sie mochte ich am liebsten, weil sie unheimlich tough war und sich nie die Butter vom Brot nehmen ließ. Ella ist die jüngste. Sie wohnt mit 23 noch bei ihren Eltern und verliebt sich in einen Arzt, der von der Idee einen Geburtshauses so gar nichts hält. Ärger ist also vorprogrammiert. Ich muss sagen, obwohl ich die Geschichte mochte und durchaus unterhaltsam fand, war sie doch extrem seicht. Wenn das Setting ein Geburtshaus ist, dann hätte ich gerne komplizierte Fälle, ein bisschen mehr medizinisches Know How, Tipps und Tricks während der Schwangerschaft und einfach geballtes Hebammenwissen. Das kam mir viel zu kurz und stattdessen wurde sich mit den Alltagsproblemen der Protagonistinnen aufgehalten. Auch fand ich es nicht unbedingt optimal gewählt, dass aus den Sichten aller drei Frauen erzählt wurde. Für diesen Band hätte mir auch die Geschichte von Susanne gereicht und dann in den Folgebänden die Stories der anderen. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, aber man hätte noch ein bisschen mehr rausholen können, gerade was die Erzählungen aus der Welt der Hebammen angeht.

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