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Rezension zu
Der letzte Weg

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Wir mögen das Produkt unserer Eltern sein, aber es ist nicht in Stein gemeißelt, dass wir dieselben Fehler wie sie begehen."

Von: Bookilicious_de
20.05.2022

Stellt euch eine Welt vor, in der Antibiotika nicht mehr gegen die einfachsten Krankheiten helfen und Krankenhäuser eher eine Sterbebegleitung anbieten, als eine Heilung. Eine Welt, in der Menschen ab 70 Jahren nur noch die nötigste medizinische Versorgung erhalten, es kaum noch Bücher gibt, da diese als unhygienisch gelten und man selbst nahe Angehörige nicht mehr umarmt, aus Angst vor Keimen und Infektionen. Ein solch bedrückendes Szenario beschreibt Eve Smith mit ihrem Thriller "Der letzte Weg". Die Geschichte spielt in einer Zeit nachdem eine resistente Art der Tuberkulose sehr viele Menschenleben gekostet hat. Es gab eine große Medikamentenkrise und schlimmere Lockdowns, als die, die wir in den letzten zwei Jahren hinter uns haben. Die Hauptprotagonistin Kate arbeitet als Krankenschwester und begleitet die meisten Senioren im Krankenhaus auf ihrem letzten Weg. Denn aufgrund eines Medikationsgesetzes erhalten Menschen ab dem 70. Lebensjahr kein Antibiotikum mehr, weshalb viele schon an den leichtesten Infektionen versterben oder sich zuvor für die aktive Sterbehilfe entscheiden. Als Kate in ein dramatisches Ereignis verwickelt wird, beginnt sie vieles zu hinterfragen und beschließt sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter zu begeben. Und dabei stößt sie auf ein lange gehütetes Geheimnis. Der Plot wird dabei abwechselnd aus Sicht der Krankenschwester Kate und der Seniorin Lilay erzählt. Hinzu kommen Abschnitte aus Sicht der Forscherin Mary, die 27 Jahre vor der großen Krise beginnen und die Zeit bis zu dieser beschreiben. Untypisch für einen Thriller ist jedoch der Spannungsbogen, der sich eigentlich erst im letzten Drittel so richtig steigert. Im Großteil des Buches geht es eher um die Beschreibung des gar nicht so unrealistischen Szenarios. Eve Smith hat es geschafft einen sehr atmosphärischen Thriller zu erschaffen, der lange nachwirkt und vor allem bei den Kernthemen zum Nachdenken anregt. Sei es zum Thema Sterbehilfe, der Umgang mit älteren Menschen in der Gesellschaft sowie der gedankenlose Dauereinsatz von Antibiotika in unserer heutigen Zeit. Doch auch wenn das Buch bei mir lange nachwirkt und ich definitiv eine Leseempfehlung für alle ausspreche, so konnte es mich dennoch nicht gänzlich überzeugen. Zum Teil lag es doch auch an der fehlenden Spannung abschnittsweise, die für mich einfach bei einem Thriller dazugehört. Zum anderen Teil mag es auch daran liegen, dass wir gerade erst eine Pandemie hinter uns lassen und sich alles noch irgendwie zu nah anfühlt. Daher vergebe ich 3,5 von 5 Bakterien🦠🦠🦠 für diesen Thriller.

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