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Rezension zu
Ein Garten für zwei

Auf der Suche nach sich selbst im ländlichen Idyll

Von: Niederrheinblond
14.05.2022

Der Tod ihres Bruders bringt Lu nicht nur in dessen Garten, sondern auch zurück zu sich selbst – DER neue Roman von Emma Sternberg „Ein Garten für Zwei“. Seit „Fünf am Meer“ bin ich ein Emma Sternberg-Fan. Nicht nur, dass mich ihre letzten drei Cover optisch total angesprochen haben, sondern ich liebe es auch, abends in ihren Geschichten zu versinken und mich wegzuträumen. Nach den Hamptons und Capri (Azurblau für zwei) geht es in dem neuen Roman „Ein Garten für zwei“ nach Berlin und nach Klein-Wiesenthal. Geschichte Lu ist eine erfolgreiche Anwältin in Berlin und ihr Leben dreht sich nur um ihre Arbeit. Als ich großer Bruder Pip unerwartet stirbt, bricht ihr Leben auseinander. Sie, die eigentlich als neue Partnerin in der Kanzlei gehandelt wird, kann auf einmal nicht mehr. Sie zieht sich zurück aus dem Großstadtdschungel Berlins und fährt in die Laube, die Pip zu einem zweiten zu Hause gestaltet hat nach Klein-Wiesenthal. Großstadt und Glamour treffen auf Landleben und Natur pur. Wird Lu am Ende zu sich finden und entdecken, was sie wirklich will in ihrem Leben? Meine Meinung Berlin. Metropole. Top-Anwältin. Eigentlich könnte Lu in allen Bereichen ihres Lebens im Superlativ leben. Sie ist auf der Überholspur und kurz davor Partnerin in der Kanzlei zu werden, in der sie jeden Tag (und viele Nächte verbringt). Doch dann geht von dem einen auf den anderen Moment nichts mehr. Ich weine nicht. Ich atme. Fast wundere ich mich darüber, dass so etwas Fundamentales wie Atmen noch funktioniert. Pip ist tot, doch ich atme. Ist das falsch? Oder nur verrückt? S. 33 Ab diesen Moment bekommt der Leser / die Leserin eine Ahnung davon, dass Lu’s geliebtes Leben bald in sich zusammenbrechen wird. Lu selbst denkt zwar noch, sie braucht nur eine kurze Auszeit, aber schon bald wird ihr klar, dass die Laube, die ihr Bruder liebevoll eingerichtet hat, ihr Zufluchtsort wird. Eigentlich ist es dort genauso kalt und klamm wie hier. Aber plötzlich spüre ich Pip in meinem Herzen. Und etwas sagt mir, dass dieses kalte, klamme Loch jetzt genau er richtige Ort für mich ist. S. 93 In Klein-Wiesenthal lernt Lu ihre Nachbarn Nele und Niko kennen. Die Beschreibung der unterschiedlichen Personen ist Emma Stenberg in „Ein Garten für zwei“ wieder grandios gelungen. Egal ob die esoterisch angehauchte Nele oder der verschlossene Niko, alle Figuren (Lu eingeschlossen) schließt der Leser schnell ins Herz und hofft für Lu, dass sie in Klein-Wiesenthal bleibt. Doch bis Lu diese Erkenntnis für sich gewinnt, dauert es noch etwas. Neben dem Erzählstrang von Lu’s Weg zu sich selbst ist auch die Geschichte rund um die Gärten besonders gelungen. Emma Sternberg zeigt auf, was Artenvielfalt bedeutet und welche Auswirkungen Pestizide auf einen blühenden Bio-Garten haben können. Doch jetzt mache ich ein paar Schritte ins Feld hinein- und höre: wirklich nichts. Nichts brummt, nichts summt, nichts raschelt. Es ist, als hätte jemand der Natur den Ton abgedreht. S. 282 Fazit Ein Roman, der nicht nur in das ländliche Berlin entführt, sondern die Suche nach sich selbst mit Themen der Zeit gekonnt verknüpft.

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