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Rezension zu
Strandfeuer

Als Polizist ist man immer im Dienst, auch im Urlaub

Von: Barbara Diehl
11.05.2022

Kommissar Theo Krumme und seine Freundin Marianne befinden sich für einen Urlaubsaufenthalt in St. Peter-Ording. Die beiden möchten ein paar Tage entspannen und haben die Teilnahme an einem Yoga-Kurs gebucht, denn wenn man Ü50 ist, dann tut einem schon mal der Rücken weh. Als Polizist hat man jedoch nie wirklich Feierabend oder Urlaub und wenn der Urlaubsort nur ca. 50 km vom Heimatrevier Husum entfernt ist, dann bleibt es nicht aus, dass Kommissar Krumme um Amtshilfe gebeten wird, als unter einem der Pfahlbauten am Strand eine männliche Leiche gefunden wird. Es ist Hochsaison und der Tourismus boomt; selbstredend, dass die Ermittlungen so unauffällig wie möglich durchgeführt werden sollen – nur ist leider die reichste Familie des Ortes in den Fall verstrickt. Krumme arbeitet mit der örtlichen Polizei zusammen und aus Husum wird seine Kollegin Pat nach Sankt Peter-Ording geschickt – obwohl die beiden ein eingespieltes Team sind, gestalten sich die Ermittlungen schwieriger als gedacht. Warum musste Marten Schilling sterben? Kommissar Theo Krumme und seine Partnerin Pat bringen Licht ins Dunkel Bei „Strandfeuer“ handelt es sich um den 8. Nordsee-Krimi, in dem Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat ermitteln. Das Buch kann unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden, ich hatte zumindest als Quereinsteigerin keine Probleme damit, ohne Vorwissen an die Geschichte herangegangen zu sein. Es fehlen natürlich ein paar Hintergrundinformationen über die persönlichen Lebensumstände der Kriminalbeamten, aber es war für mich nicht wirklich problematisch, diese Informationen nicht zu haben. Der Autor, Hendrik Berg, wirft am Anfang der Geschichte 3 unterschiedliche Vorkommnisse aus weit zurückliegenden Jahren in den Topf: – 1822: ein Frachtschiff befindet sich in einem tosenden Sturm – 1999: nach einem Konzertbesuch verunglücken drei junge Menschen bei einem Autounfall, – Gegenwart. Wie diese 3 Vorkommnisse zueinanderfinden, eröffnet sich erst, wenn die Geschichte schon ziemlich weit fortgeschritten ist. Im Haupterzählstrang folgt der Leser den Ermittlungen der Polizei. Wie üblich handelt es sich dabei mehr oder weniger um ein Puzzle-Spiel, es werden die Indizien zusammengetragen, verdächtige Personen werden verhört und aufgrund der Fakten aus dem Täterkreis aus- oder eingeschlossen und sobald es neue Indizien gibt, wird alles nochmals von vorne beleuchtet. Die Vorgehensweise ist in jedem Krimi gleich, die verdächtigen Personen jedoch geben der Suppe die Würze. Die Hauptperson, Kommissar Krumme, ist ein sympathischer Mittfünfziger, der in diesem Fall versucht, seine Lebensgefährtin Marianne (und den Hund) nicht zu vernachlässigen, da sie ja eigentlich Urlaub haben, aber auch den Mörder von Marten Schilling zu finden. Seine Kollegin Pat und er arbeiten schon lange Hand in Hand und das merkt man auch an ihrer Vorgehensweise. Abgesehen von dem Handlungsstrang, der sich mit den aktuellen Ermittlungen im Mordfall Marten Schilling befasst, begleitet man in einem parallelen Handlungsstrang eine Gruppe von Jugendlichen, die allesamt in der „Schutzstation Wattenmeer“ arbeiten, so auch Max, der dort sein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert. Max muss seinen Platz im Leben noch finden und aktuell hat er gerade etwas Liebeskummer, dann findet er im Watt ein mysteriöses Teil, welches er fortan immer bei sich trägt und es scheint so, als ob der Junge sich nach und nach in seinem Wesen verändert. Hier wird die Geschichte ein klein wenig mystisch und das hätte es für mich nicht gebraucht. Alles in allem handelt es sich bei „Strandfeuer“ um einen ruhigen Krimi in den man gut für ein paar Lesestunden abtauchen kann. Ich war noch nie in St. Peter-Ording, kann mir aber – aufgrund der Beschreibung der Örtlichkeiten – alles genauestens vorstellen (und hab Meerweh bekommen). Der Schreibstil des Autors ist gut und flüssig zu lesen, manchmal blitzt zwischen den Zeilen etwas Humor durch und Hendrik Berg versteht es, die Charaktere so anzulegen, dass man sie als sympathisch oder unsympathisch empfinden kann. Das ist wichtig, wenn man als Leser parallel versucht herauszufinden, wer denn der Täter sein könnte. Es gibt Irrungen und Wirrungen und zum Schluss ist der Täter doch jemand, mit dem man gar nicht gerechnet hatte. Ich danke dem Autor Hendrik Berg, dem Goldmann-Verlag sowie dem Randomhouse Bloggerportal für die Zurverfügungstellung des Leseexemplares.

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