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Rezension zu
Die neue Wildnis

Zurück in die Wildnis

Von: Franziska_J
11.05.2022

Klimawandel, Umweltverschmutzung und immer weiter voranschreitende Urbanisierung sind Themen, die unsere Gesellschaft schon seit Jahren beschäftigen. In ihrem dystopischen Debütroman 'Die neue Wildnis' (erschienen im Mai 2022 im Heyne-Verlag) blickt Diana Cook in eine gar nicht so abwegige Version der Zukunft und fragt, wie wir in Zukunft eigentlich leben wollen. Amerika in naher Zukunft: Die Menschen leben zusammengedrängt in Großstädten, in denen es weder frische Luft, genügend Rohstoffe oder grüne Pflanzen gibt, dafür aber jede Menge Müll, Kriminalität und Smog. Das zerrt an den Kräften der Menschen, viele werden krank. So auch Beas Tochter Agnes. Um das Leben des kleinen Mädchens zu retten, beschließt Bea, an einem waghalsigen Projekt teilzunehmen. Am anderen Ende des Landes befindet sich die ‚neue Wildnis‘, ein riesiges Naturschutzgebiet, zu dem niemand außer den Rangern Zutritt hat. Hier ist die Natur noch intakt: Es gibt frische Luft, sauberes Wasser, eine üppige Vegetation und Artenvielfalt. Zusammen mit wenigen Auserwählten erhalten Bea und Agnes die Chance, dort zu leben – unter der Bedingung, dass sie nie länger als ein paar Tage an einem Ort bleiben und keine Spuren hinterlassen. Die Gruppe der Pioniere muss auf mitunter schmerzhafte Weise lernen, was es heißt mit der Natur im Einklang zu leben… 'Die neue Wildnis' ist ein Roman, der Spuren beim Leser hinterlässt und noch lange nachwirkt, was wohl vor allem daran liegt, dass die Zukunft, die Cook hier entwirft, überhaupt nicht so abwegig erscheint. Denn schon jetzt sind die im Roman geschilderten Probleme vorhanden: Wohnraummangel, Rohstoffknappheit, Luftverschmutzung, Urbanisierung. Die Autorin spinnt den Faden nur noch ein wenig weiter. Und so stellt man sich als Leser zwangsläufig die Frage, in was für einer Welt wir in Zukunft leben wollen und was wir tun können, um die Erde auch in Zukunft zu einem lebenswerten Ort zu machen. Der Roman ist zugleich aber auch eine faszinierende Reise zurück zur Ursprünglichkeit und gewährt dem Leser einen tiefen Blick in das Wesen der menschlichen Natur. Er zeigt die Schönheit der Natur, aber auch ihre Grausamkeit und dass ein Leben in der Natur eben auch das Überleben des Stärkeren bedeutet. Die Protagonisten sind komplex konzipiert und die Autorin stellt eine ganze Reihe an sehr unterschiedlichen Charakteren vor. Es ist besonders spannend zu sehen, wie die Gruppe, die losgelöst von Gesellschaft und Regierung in der Wildnis lebt, ihr Zusammenleben organisiert und wie auch hier Machtstrukturen entstehen. Cook beweist damit auch ein gutes Gespür für soziologische und gesellschaftliche Phänomene. Mit ihrem detailreichen und lebendigen Erzählstil zieht die Autorin ihre Leser sofort in ihren Bann. Die vielen in der Wildnis lauernden Gefahren machen die Geschichte spannend bis zur letzten Seite. 'Die neue Wildnis' ist ein Roman über Liebe, Verlässlichkeit, Ursprünglichkeit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Es ist ein Roman, der die dringendsten Fragen unserer Zeit stellt: Was macht uns Menschen aus und wie müssen wir mit unserer Umwelt umgehen, um eine lebenswerte Zukunft gestalten zu können?

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