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Rezension zu
Das chinesische Zimmer

Das chinesische Zimmer (Henning Boetius)

Von: Poldi
09.05.2022

Eigentlich hat sich Piet Hieronymus schon zur Ruhe gesetzt, doch als er erfährt, dass sein finnischer Kollege Einar Berglund angeblich verstorben ist, macht sich der Profiler auf den Weg in den Norden. Doch ein Sturz sorgt dafür, dass er kaum selbst in dem Fall ermitteln kann und in ein Pflegeheim eingewiesen wird. Trotz der Widrigkeiten will Piet beweisen, dass Einar noch lebt… „Das chinesische Zimmer“ ist der bereits siebte und letzte Teil der Buchreihe um den niederländischen Ermittler Piet Hieronymus, der in internationalen Fällen erfolgreich war. Henning Boetius hat hier nun den Lebensabend seiner Hauptfigur geschildert und lässt dabei sein Alter sehr gekonnt mit einfließen. Nicht nur sein großer Erfahrungsschatz und seine Lebensweisheit, sondern auch seine körperlichen Gebrechen, Einschränkungen in Beweglichkeit und Agilität, der Zerfall seines Körpers werden sehr intensiv geschildert. Das ist eine Nuance, die ich selten in einem Kriminalroman gelesen habe und die für eine sehr intensive Szenerie sorgt. Gepaart mit dem eisigen Winter in Finnland, den verschneiten Wegen und der bitteren Kälte ist das sehr markant geraten. Hinzu kommen einige philosophische Gespräche, die zwar nur wenig mit dem Kriminalfall zu tun haben, aber ebenfalls eine ganz eigene Note mit einbringen. Ergänzt durch interessante und vielschichtige Charaktere passt das schon mal alles gut zusammen. Der Fall an sich ist sehr langsam erzählt – einfach, weil so viel Wert auf die atmosphärische Gestaltung gelegt wurde. Das macht aber nichts, da ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt habe und der Spannungsbogen dennoch gut funktioniert hat. Ich mag, die das Verschwinden von Einar Berglung nur die Spitze des Eisbergs ist und sich Piet in einem Komplott wiederfindet, das deutlich weitreichender ist, als der Anfang der Handlung vermuten lässt. Dabei ist eine gehörige Portion Gesellschaftskritik eingeflossen, bedingt durch die gelungene Themenwahl sorgt dies für zusätzliche Spannung. „Das chinesische Zimmer“ ist ein lesenswerter Krimi, unabhängig davon, ob man die vorigen Teile um Piet Hieronymus bereits gelesen hat. Durch das gehobene Alter der Hauptfigur kommt eine sehr individuelle Note in die Handlung ein, die von einer atmosphärischen Gestaltung geprägt ist und einen langsamen, aber durchaus effektiven Spannungsbogen enthält. Sehr lesenswert

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