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Rezension zu
Flug 416

Zerreißprobe in luftiger Höhe

Von: Je.vi31
04.05.2022

Angst vorm Fliegen? T. J. Newman macht es mit ihrem Thrillerdebüt ihren Lesern nicht leicht, diese Furcht auch nur ansatzweise zu verlieren. Besonders mit dem Gedanken – sich 10 000 Kilometer über dem Erdboden zu befinden – und einer potenziellen Bedrohung an Bord ausgeliefert zu sein. Hierbei ist es, hoffentlich, eher unwahrscheinlich, dass sich solch ein Szenario in irgendeiner Form jemals abspielt: Ein gewaltbereiter Terrorist dringt in das vermeintlich sichere Zuhause des angesehenen Flugkapitäns Bill Hoffman ein und hält seine Familie als Geiseln gefangen. Da hat das Drama noch nicht seinen Höhepunkt erreicht und schnell wird klar, welches Ziel der Täter verfolgt, als er die Forderung stellt, den Flug 416 durch das Handeln von Bill zum Absturz zu bringen. Durch die unausweichliche Bedrohung seiner Familie kommt Bill an einen Scheideweg, dem niemand ausgesetzt sein möchte. Oder könntest Du entscheiden, wer lebt oder stirbt? Drei zu 149 Seelen. Es ist schwer einzuschätzen, wie abgebrüht dieser Verbrecher tatsächlich ist oder ob sich seine Psyche in einem labilen Zustand befindet. Dabei lässt sich die Glaubwürdigkeit einzelner Charaktere hinterfragen und man verbleibt mit einem gewissen Zweifel. Der Einstieg in das Geschehen bietet einen spannenden Auftakt in die Story, der von der ehemaligen Flugbegleiterin Newman selbst, sehr mitreißend, aber auch schockierend dargestellt wird. Als Leser spürt man deutlich den Bezug zu Feinheiten und Details, die sie in einem angenehmen und flüssigen Schreibstil zum Ausdruck bringt. Teilweise wird auch mit Klischees gespielt, die keinen neuen Ansatz für eine auslösende sowie weiterführende Situation bieten und sich somit die eigenen Überlegungen bestätigen. Trotzdem mindert es nicht die anhaltende Neugier: Letztendlich muss man erfahren, wie es den Betroffenen ergeht, wie sie sich den aufkeimenden Problemen stellen und welche Auswirkung die Entscheidung hat. Der Verzicht auf einzelne Rückblenden würde dafür sorgen, dass der Leser nicht zu stark aus der eigentlichen Story hergezogen wird und das Geschehen dennoch stetig wächst. Man könnte meinen, dass die plötzlichen Wendungen vorhersehbar sind, dennoch verspürt man den Reiz dem Gedankengang von Newman zu folgen und ist gespannt, welcher Idee sie nachgeht. Was kommt noch? – ist eben die logische Frage, die man sich stellt. Somit bleibt das Niveau der Spannung hoch und man wird in einem schnellen Tempo durch die Story geführt. Immer wieder gerät man an den Punkt, sich selbst eine erneute Entscheidung abzuverlangen – auch ohne jeglichen Berührungspunkt zu dem Beruf eines Piloten – aber, weil man sich sehr gut in die Empfindungen der Charaktere hineinversetzen kann. Beim Titel entscheidet der eigene Geschmack. Das Thema lässt sich aufgrund der eindeutigen Abbildung eines hinabsinkenden Flugzeugs und der bedrohlichen Farbwahl schnell erahnen. Wenn man jedoch nicht bewusst nach dieser Art von Story sucht, könnte das Cover zu wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für Liebhaber dieser Thematik ist das Buch durchaus ein Highlight und für alle anderen auch eine klare Leseempfehlung wert!

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