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Rezension zu
Ein Lied für Molly

Ein Versprechen voller Möglichkeiten

Von: Urte Köhler
02.05.2022

Es gibt Bücher, die schwingen noch eine Weile in einem nach, auch wenn man sie schon Stunden zuvor wehmütig geschlossen hatte. "Ein Lied für Molly" ist eine solche Geschichte. Sie hält an, schwingt weiter und lässt das Gefühl der Traurigkeit, diesen Roman beendet zu haben, mit einem riesige Nachhall zurück. Eine blaue Mappe mit Noten, vergessen in einem Bus, wird zu einem Versprechen einem kleinen Jungen gegenüber. Die Geschichte kommt ins Rollen, der Alltag fügt sich irgendwie in die Notwendigkeit einer Reise, an deren Ende die Welt ein gutes Stück anders - vor allem aber besser - aussieht, als das ewig gleiche Einerlei der Wochen davor. Die Charaktere in ihrer lebensnahen Echtheit, mit ihren Sorgen, Nöten und der ein oder anderen Schrulle, beleben die Geschichte und sorgen dafür, dass sie sich genauso abspielen könnte und nicht nur zwischen Buchseiten erlebbar ist. Menschenkenntnis und psychologisches Feingefühl, Empathie und das Wissen um menschliche Nöte ziehen sich wie ein dicker roter Faden durch die Geschichte. Sie sind es, die dem Leser die Protagonisten näher bringen, Verständnis wecken für deren Verhalten oder einfach nur den Kopf schütteln lassen, weil irgendjemand menschlich, aber nicht richtig handelt. Der Leser hofft immer auf ein gutes Ende, eines, das das Herz erwärmt. Eines, das den Leser das Buch zufrieden zuklappen lässt, ohne lose Enden oder Entwicklungen, die nicht richtig erscheinen. Das Gute im Menschen soll seine Berechtigung haben und den Sieg davon tragen. Das ist gerade heute besonders wichtig, in Zeiten von Krieg und Pandemie, in denen das Gute im Menschen nur dort zum Tragen kommt, wo immens viel Leid ist und Brutalität trotzdem gelebt wird; Egoismus und Machtansprüche aber alles Andere nieder machen, als gäbe es kein Lächeln mehr in dieser Welt. Dieser Roman von Claudia Winter zeigt auf, dass es gute Menschen gibt und das Leben immer wieder schöne Lichtblicke und warmherzige Entwicklungen offenbaren kann. Auch wenn es manchmal noch so trostlos aussehen mag, am Ende des Tunnels ist immer Licht. Man muss nur vor allem daran glauben.

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