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Rezension zu
Leichenschilf

Leichenschilf (Anna Jansson)

Von: Poldi
27.04.2022

Polizeikommissar Kristoffer Bark, der nach einigen unpassenden Wutausbrüchen mittlerweile zu Cold Cases abgeschoben wurde, schreitet regelmäßig zu Ufer eines Sees ab. Dort ist vor einigen Jahren seine Tochter bei einem Jungesellinnenabschied verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Im ersten Moment, als er die Leiche einer jungen Frau entdeckt, geht er darum davon aus, sie gefunden zu haben. Doch die Tote ist eine andere – und Kristoffers Eifer ist neu angefacht… In ihrer schwedischen Heimat ist Anna Jansson längst eine Bestsellerautorin, nun kommt ihre Krimireihe um den knorrigen Kristoffer Bark auch hierzulande an. Den Auftat macht „Leichenschilf“ und ist bereits eng mit der Hauptfigur verknüpft. Sein persönlicher Bezug zu dem untersuchten Verbrechen sorgt nicht nur für mehr Druck auf ihn, sondern lässt den Kommissar auch direkt viel menschlicher wirken. Und dabei hat die Autorin eine sehr gelungene Figur erschaffen: Er wirkt immer ein wenig zornig, ist temperamentvoll und leidenschaftlich, aber weder unsympathisch noch von inneren Dämonen zerrissen – ein Ermittler mit Ecken und Kanten. Auch die anderen Figuren des Buchs sind interessant geschildert und bringen eine eigene Stimmung mit sich. Die Atmosphäre am schwedischen See wird gelungen eingebunden, die Szenen wirken dicht und stimmungsvoll, was das Lesen ebenso erleichtert hat wie der flüssige Schreibstil mit den lebendigen Ausdrücken. Der Fall ist schnell sehr dicht erzählt und baut dann schnell eine gelungene Spannungskurve auf. Das Bild des Verbrechens wird dadurch immer klarer und durch viele Details ausgeschmückt, wobei der Leser auf zahlreiche falsche Fährten gelockt wird. Immer wieder hat man einen Verdacht, der ein paar Seiten später schon wieder verworfen wird. So bleibt die Identität des Täters bis zum Ende rätselhaft und undurchsichtig, für viele Überraschungen ist dabei gesorgt. Der Roman endet übrigens in einem gewaltigen Cliffhanger, der die Spannung auf die kommenden Bände noch einmal abrupt in die Höhe schießen lässt. „Leichenschilf“ ist ein sehr atmosphärischer Krimi mit einer dichten Stimmung und markanten Figuren, wobei Kristoffer ein charismatischer Ermittler mit einigen Ecken und Kanten ist. Der Fall ist geschickt aufgebaut und führt den Leser durch verschiedene Schichten des Verbrechens, fügt immer mehr Details hinzu und von Anfang bis Ende sehr spannend.

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