Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Finsterhaus

Ein sehr gelungener zweiter Teil!

Von: Nordic-Crime.de
08.04.2022

Hanna Duncker beschäftigt sich noch immer intensiv mit der Ermittlungsakte ihres Vaters, als sie der Anruf einer verzweifelten jungen Frau erreicht. Jenny Ahlström meldet ihren Mann Thomas und ihren vierzehn Monate alten Sohn als verschwunden. Zusammen mit ihrem Kollegen Erik Lindgren starten die Kommissare eine große Suchaktion, in die ganz Öland eingebunden ist. Leider ohne Erfolg. Welches Motiv hätte Thomas Ahlström haben können, einfach so mit seinem Sohn zu verschwinden? Als in einem abgelegenen Haus eine Leiche gefunden wird, scheint sich ein Wendepunkt abzuzeichnen. Hanna und Erik ahnen, dass hier der Schlüssel zur Wahrheit liegt, und suchen entschlossen weiter. Parallel dazu beschäftigt sich Hanna mit dem Fall ihres Vaters und vor allem mit der Frage, warum jemand sehr eindringlich versucht, zu verhindern, dass Hanna die Hintergründe herausbekommt. Kritik: „Finsterhaus“ ist der zweite Auftritt für Hanna Dunker, deren geistige Mutter die schwedische Journalistin und Schriftstellerin Johanna Mo ist. Wer Nachttod, den ersten Band dieser Trilogie, die aus in sich abgeschlossenen Kriminalfällen und einer übergreifenden Rahmenhandlung besteht, gelesen hat, kennt die Hauptfigur als überaus kantige Frau, die es dem Leser sehr schwer gemacht hat, sie zu mögen. Hier hat sich einiges in der Figurenentwicklung getan. Hanna ist deutlich zugänglicher, beinahe offen und liebenswert, sodass sich die Sympathien beim Lesen nicht mehr nur auf Erik Lindgren fokussieren müssen. Den Fall um Thomas Ahlström hat Johanna Mo erneut sehr ruhig aufgebaut. Wilde Verfolgungsjagden und jede Menge Action sind nicht ihr Stilmittel. Vielmehr spielt sich hier vieles auf der subtilen, psychologischen Ebene ab. Und sofern ein Plot gut entwickelt ist, macht das auch großen Spaß. Genau das ist bei „Finsterhaus“ der Fall. Mit jedem Puzzleteil, dass Hanna und Erik finden, werden die Handlung und das Gesamtbild komplexer, zumal es die Autorin schafft, durch gute Perspektivwechsel, etwa auf die Sicht von Thomas Ahlström, noch nicht da gewesene Facetten hinzuzufügen. Nebenbei wird erneut viel über das Privatleben von Hanna und Erik preisgegeben. Insbesondere das von Hanna wird den Leser interessieren, denn im Fall ihres Vaters gibt es neue Erkenntnisse, die Hanna zweifeln lassen. Welche Rolle spielt dabei ihr Bruder? Hier spielt Johanna Mo ebenfalls in „Finsterhaus“ gekonnt mit Emotionen wie Liebe, Angst und Vertrauen, und schafft es dabei, ein unterschwelliges Gefühl der Bedrückung aufzubauen. Das Ende des eigentlichen Falles ist überraschend und ergibt sich schlüssig aus der Handlung. Was den Handlungsstrang um ihren Vater angeht, gibt es lediglich einen fiesen Cliffhanger, sodass man sich bis zum nächsten Jahr gedulden muss, bist der dritte und letzte Roman dieser Trilogie erscheint. Mein Fazit: Johanna Mo legt mit „Finsterhaus“ ein Buch vor, das für Fans nordischer Krimis, alle Stärken in sich vereint. Eine düstere Atmosphäre, viel subtile Spannung und ein fast schon gemächliches Erzähltempo sind die Kernpunkte dieser Geschichte. Dem einen oder anderen Leser wird dies vielleicht zu langatmig sein, denn das Tempo ist im Vergleich zu „Nachttod“ durchaus noch etwas ruhiger. Daher ist dieser Roman sicher kein Pageturner, den man Nägel kauend nicht zur Seite legen kann. Trotzdem ist es ein feiner Krimi, dessen Unterhaltungswert insgesamt hoch ist und der sich nicht hinter seinem Vorgänger verstecken muss.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.