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Rezension zu
My Body

Leichtgängige Essays über ein schwergängiges Thema

Von: Lesedino
31.03.2022

Emily Ratajkowski – der Name sagte mir überhaupt nichts. Erst als ich in einem der vielen Essays, aus denen das Buch besteht, gelesen habe, dass sie das braunhaarige, leichtbekleidete Model aus dem Musikvideo zu „Blurred Lines“ von Robin Thicke war, kam mir ein Bild in den Kopf. Ich fing an ihren Instagram-Account durchzuschauen und mir mein Bild von dieser Frau immer weiter selbst zusammenzusetzen. Doch genau das ist es, was Emily in ihren Essays kritisiert. Wir machen uns ein Bild von Personen, die wir überhaupt nicht kennen, aufgrund ihrer Fotos, ihrer Jobs und ihrer Einstellung gegenüber Freizügigkeit des eigenen Körpers. Dieses schnelle und unverbindliche kreieren eines Images in den Köpfen der Menschen, lässt viele Personen damit gutes Geld verdienen – unter anderem auch Emily selbst. Dieses Geld verdient man gerne, doch gleichzeitig möchte man auch wegen seiner Selbst willen anerkannt werden. Ein Konflikt, den man als Außenstehender, der sein Geld nicht durch Postings von Fotos während eines gesponserten Luxusurlaubs verdient, manchmal belächelt. Hier konnte ich das Problem der Autorin zwar immer verstehen und nachvollziehen, aber nie ganz ernst nehmen. Währenddessen die Erzählungen über die Wahrnehmung der eigenen Person durch Andere aufgrund der eigenen Schönheit mich vollkommen überzeugen konnten. Die Autorin beschreibt, wie ihre Schönheit sie seit der Kindheit besonders werden lies und ihr Anerkennung einbrachte. So wurde sie schon früh darauf getrimmt, diese Schönheit zu wahren, auszubauen und zu nutzen. Dadurch kann es schwer fallen, sich auch auf andere Werte zu besinnen und diese zu entdecken und wertzuschätzen. Ich denke, jeder kennt diesen inneren Konflikt in kleinerem oder größerem Ausmaß. Insgesamt kann ich das Buch nur empfehlen, um sich diese Themen selbst mal wieder näher zu bringen und zu überdenken. Vor allem, da sich die Essays sehr leicht lesen lassen, ist es eine leichte Lektüre, die trotzdem zum Nachdenken anregt, was man so selten vorfindet.

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