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Rezension zu
Der Boulevard der Träume

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine spannende Reise ins Jahr 1932 geradewegs in die Walt Disney Studios

Von: Wortkunstzauberei
26.03.2022

Wir befinden uns im Jahr 1932, als die junge New Yorkerin Sophie Simmons beschließt, ihrem Traum zu folgen. Wir begleiten sie also nach Los Angeles, wo sie erst merkt, dass ihr Traum gar nicht so leicht zu erreichen ist, bis sie jedoch einen Anstellung in einem Filmstudio bekommt, wo sie von Anfang an hin wollte: die Walt Disney Studios. Sophie merkt jedoch schnell, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist. Vor allem als Frau hat sie es in der glamourösen Welt der Filmstudios alles andere als einfach und kämpft nur noch verbitterter darum, ihren Traum - Trickfilmzeichnerin zu werden - zu erreichen. Hinzu kommen zwei Männer und eine Auseinandersetzung innerhalb des Filmstudios. Sophie gerät zwischen die Fronten und muss sich entscheiden: ihr Traum oder Gerechtigkeit in der Arbeitswelt. „Der Boulevard der Träume“ konnte mich von Anfang an packen. Das Setting, die Zeit, das Thema. Alles hat einfach gepasst. Sophie ist eine selbstbewusste Protagonistin. Meiner Meinung nach manchmal etwas zu selbstbewusst da sie sich nimmt, was sie will. Dazu gehören auch verheiratete Männer, was ich nicht gutheißen kann. Trotzdem konnte ich mit ihr sympathisieren, weil sie für eins gelebt hat: ihren Traum zu erreichen. Es war super spannend zu lesen, wie sie bei Walt Disney anfing. Überhaupt die Anfänge der Studios mitzuerleben hat mein kleines Disney-Liebendes Herz höher schlagen lassen. Man liest von der Entstehung Schneewittchens, Fantasia, Dumbo und Bambi. Filmklassiker, die sich in die Herzen ganz ganz vieler Menschen geschlichen haben. Doch was dahinter steckt, wissen viele mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Schnell wird klar, dass die damalige Zeit keine schöne Zeit für Frauen in der Arbeitswelt dargestellt hat. In Filmstudios waren Frauen damals auf die Abteilung Tusche und Farbe beschränkt und durften den lieben langen Tag Szenen kolorieren während ausschließlich Männer die Jobs als Storyboard Zeichner oder Trickfilmzeichner bekamen. Frauen wurden schlechter bezahlt und es wurde ihnen auch nicht zugetraut, dass sie das Zeug zur Trickfilmzeichnerin hatten. Dieses Problem wird in dem Buch perfekt dargestellt. Hier ein passendes Beispiel aus dem Buch: »[…] Deshalb müssen wir eigentlich die Gehälter kürzen, die sowieso schon viel zu niedrig sind. Und wer will schon für so einen Hungerlohn schuften?« Mit seiner rauen Stimme durchbrach der Direktor die Stille: »Frauen.« Alles in einem hat mir das Buch aber wahnsinnig gut gefallen. Es beweist nicht nur, dass Frauen damals so wie heute immer noch nicht voll und ganz in der Arbeitswelt akzeptiert werden, sondern hat auch sehr authentisch gezeigt, wie die Menschen damals damit umgegangen sind. Ein Streik im Jahr 1941 hat auch die Schattenseiten Disneys gezeigt und mich etwas betrübt zurückgelassen. Wieso, das solltet ihr selbst herausfinden, wenn ihr das Buch lest. Denn es lohnt sich. „Der Boulevard der Träume“ ist ein wundervolles, ehrliches und teilweise sehr erschreckend authentisches Buch. Die Thematik rund um Disney hat es für mich perfekt gemacht.

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