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Rezension zu
Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald

Anders als erwartet

Von: Eule und Buch
26.03.2022

Nachdem die meisten Menschen während einer Pandemie gestorben sind und die Gesellschaft zusammengebrochen ist, kämpft sich Red allein durch den Wald auf dem Weg zu ihrer Großmutter. Sie muss immer auf der Hut sein vor den Menschen, die nun die größte Bedrohung für sie darstellen. Doch Red kann sich verteidigen und auch wenn sie es lieber nicht tun möchte, ist sie bereit zu töten, wenn sie dadurch überleben kann. Während die anderen Teile der dunklen Chroniken eher ins Dark Fantasy Genre fielen, ist dieses Buch eine Dystopie mit Horror-Einschlägen. Ich persönlich fand dies zwar nicht störend, allerdings war dies etwas überraschend, nach den anderen Bänden. Der Ausgangspunkt der Geschichte erinnert ein wenig an unsere eigene Lage. Wobei die Pandemie im Buch die Gesellschaft tatsächlich zum Kollabieren gebracht hat. Banden streunen durch die Straßen und plündern die letzten Lebensmittelläden und wütende Mobs können ungestraft ihre rassistischen Fantasien ausleben. Das Buch ist zum ersten Mal auf Englisch 2019 erschienen, ist also nicht an echte Weltevents angelehnt, auch wenn es sich zu Beginn manchmal so anfühlte. Die Protagonistin, Red, fand ich sehr interessant, obwohl ich sie eigentlich nicht besonders mochte. Sie war mir etwas zu neurotisch und dafür, dass sie unbedingt überleben wollte, hatte sie erstaunlich wenig Selbsterhaltungstrieb, wenn Männer in Uniform mit ihr redeten. Aber trotzdem muss ich sagen, dass sie verdammt gut und konsistent geschrieben wurde. Ihre Ecken und Kanten machten sie zu einer interessanten Protagonistin, der ich trotz persönlicher Antipathie gern gefolgt bin. Auch die anderen Charaktere waren gut dargestellt, auch wenn die meisten nicht viel Zeit hatten. Dies ist jedoch kein Problem für die Geschichte, da es eher um Red geht. Sie trägt das Buch aber wie gesagt auch alleine sehr gut. Der Schreibstil der Autorin wirkte auf mich in diesem Buch etwas weniger naiv als in den anderen Bänden. Dies fand ich sehr gut, da Red kein naiver Charakter war. Sie war intelligent und wusste, worauf sie achten muss, um zu überleben. Mir hat es gut gefallen, hier zu sehen, dass die Autorin ihren Schreibstil anpassen kann, wenn es nötig ist. Die Geschichte war insgesamt spannend und hatte einige Momente, in denen es mir kalt den Rücken runterlief. Es gab verschiedene Plottpunkte, die rätselhaft waren und ich habe gerne überlegt, was wohl hinter allem steckte und wo das Buch wohl enden würde. Leider war das Ende dann sehr enttäuschend. Es fühlte sich an, als ob die Autorin hier vielleicht einiges weggekürzt hat, denn die Geschichte hörte ziemlich schlagartig auf. Viele Antworten bekam ich leider nicht. Ich kann zwar damit leben, wenn einige Dinge im Dunkeln bleiben, aber die Menge an Fragen, die ich am Ende noch hatte, war mir hier definitiv zu groß. Fazit: Der vorerst letzte Band der dunklen Chroniken überzeugt mit einer spannenden Geschichte, sehr gut geschriebenen Charakteren und einem Setting, das einem die Haare zu Berge stehen lassen kann. Trotz eines eher enttäuschenden Endes kann ich es definitiv weiterempfehlen!

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