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Rezension zu
Meine dunkle Vanessa

Meine dunkle Vanessa von Kate Elizabeth Russell

Von: Lieber Lesen
21.03.2022

Vanessa Strane besucht seit dem neunten Schuljahr ein privates Internat und hat nie wirklich Anschluss gefunden. Mit fünfzehn schläft sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer Jacob Strane. Er versteht sie, erkennt wer sie wirklich ist. Knapp zwanzig Jahre später wird eben jener von einer ehemaligen Schülerin des Internats wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt und Vanessa wird um Unterstützung gebeten. Doch eigentlich ist sie sich sicher: Dass zwischen Strane und ihr war Liebe und alles geschah mit ihrem Einverständnis. Wird sie es schaffen ihrer Vergangenheit auf den Grund zu gehen? Als aller erstes: Das Buch ist unbequem, ein Schlag in die Magengrube und die Trigger Warnung allein sollte vermutlich zwei Seiten lang sein, da der Klappentext nicht annähern beschreibt, was euch in diesem Buch erwartet. Dieses Buch muss man lesen wollen und man muss es aushalten. Für alle die es sich zutrauen: Es eines der besten Bücher, welches ich seit langem gelesen habe. Es ist unangenehm, direkt, erschütternd, traurig, schockieren, ekelhaft und ehrlich… so schmerzhalft ehrlich. Die Geschichte spiel auf zwei Zeitsträngen. Im Jahr 2000, in welchem Vanessa das Internat besuchte und im Jahr 2017, in welchem Jacob Strane angezeigt wird. Ich muss gestehen, auch ich habe meine Probleme mit Vanessa, ich mag sie nicht besonders. Noch weniger mag ich eigentlich Strane. Eigentlich? Es ist mir unangenehm, aber ich ertappe mich wie ich mit ihm mitfühle, möchte meinen Kopf gegen die Wand schlagen. Es geht nicht allein um Missbrauch in diesem Buch, sondern auch um Manipulation bzw. Grooming. Es schockiert mich wie einfach es für Strane ist Vanessa zu manipulieren, erschreckt mich, wie ich beginne mitzufühlen. Wie gut muss eine Autorin schreiben können, eine Story aufbauen können, um das zu schaffen? Ich ziehe meinen Hut. Neben all dem genannten erschüttert mich auch das Schweigen aller anderen. Das Wegsehen. Wie leicht es für einen Menschen sein kann, das Leben eines anderen Nachhaltig zu schädigen oder gar zu zerstören. Auch das Ende des Buches muss man in meinen Augen aushalten. Habe ich mit etwas anderes gewünscht? Vielleicht. Ist es realistisch? Leider ja.

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