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Rezension zu
Talberg 1935

Eine starke, düstere und sperrige Geschichte

Von: Buchstaebliches
19.03.2022

Das Buch wird von Beginn an von einer düsteren Stimmung geprägt, die sich im Verlauf noch steigert und nicht einmal verblasst. Dennoch fiel mir der Einstieg ein bisschen schwer und auch zwischendrin las sich das Buch immer mal wieder etwas zäh. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, eigentlich mag ich den beschreibenden Stil des Autors und seine Art, für die passende Stimmung zu sorgen. Trotzdem bin ich am Ende des Buches zufrieden und die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Unterschwellig werden neben der Kriminalhandlung viele gesellschaftliche Missstände der damaligen Zeit angesprochen. Da wäre zum einen die Rolle der Frau, es ist erschütternd zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit ihnen Gewalt angetan wurde. Aber auch das Recht des Stärkeren oder viel mehr des Reicheren ist hier auf dem Prüfstand, ebenso wie die Frage: Wie gehe ich mit dem Fremden, mir Unbekannten und vielleicht Unverständlichen um? Obwohl das Buch 1935 spielt, ist Hitler im kleinen Talberg noch nicht allzu präsent, das Dörfchen liegt abgeschieden und es dauert, bis die Nachrichten dort ankommen. Strom gibt es noch nicht überall, Autos schon gar nicht und ein Telefon ist auch nur in einem einzigen Haus zu finden. So verwundert es nicht, dass die Dorfbewohner manchmal ein bisschen wirken, als seien sie aus der Zeit gefallen. Die Figuren brauchten einiges an Lesezeit, bis sie sich mir erschlossen haben, ich habe sie anfangs oft verwechselt und musste zurückblättern. Bis zum Ende der Geschichte haben sie eine deutliche Tiefe entwickelt und so, wie sich auch die Taten nach und nach aufklärten, habe ich auch die Figuren kennengelernt. Mit dem Ende bin ich rundum zufrieden, alle Fäden lösen sich auf, es wird nichts beschönigt und die Geschichte ist abgeschlossen. Fans von stimmungsvollen, historischen Thrillern bekommen eine Leseempfehlung von mir.

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