Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Vielleicht wird morgen alles besser

Ein sehr einfühlsames Portrait eines Teenagers aus zerrütteten Verhältnissen

Von: MarcoL
17.03.2022

Ercole hat es nicht leicht in seinem jungen Leben. Als er sechs Jahre alt war, ging seine Mutter einfach weg. Ohne Worte, ohne Abschied. Zurück blieben er mit seiner damals elfjährigen Schwester Asia und seinem Vater. Der bringt außer Gelegenheitsjobs und Alkoholismus nichts auf die Reihe. Asia übernimmt das Ruder, kümmert sich um Ercole und den Haushalt, so dass nach außen ja nichts auffällt und das Jugendamt Wind von der Sache bekommt. Denn sie haben sich geschworen, dass sie „immer zusammen“ bleiben werden. Ercole erzählt aus seiner Sicht sein Leben in Turin bis zu einem schicksalhaften Tag als 15-jähriger Teenager. In diesen Jahren passiert so einiges, Schlechtes wie Gutes. Vor allem eines war gut: Er lernt Viola kennen und lieben. Und dies lässt ihn so manchmal Dinge tun, welche er vielleicht ohne diesen Gefühlen nicht unbedingt getan hätte; zumal er sehr bestrebt ist, nichts von seinen erbärmlichen Lebensumständen nach außen dringen zu lassen. Auch nicht seiner großen Liebe gegenüber. Fabio Geda zeichnet mit diesem Roman ein wunderbares Portrait eines Jugendlichen, dem das Schicksal so manche Prügel vor die Füße wirft. Und dennoch bleibt Ercole optimistisch und ein im Grunde fröhlicher Teenager. Das Buch kann als #comingofage Roman betitelt werden, ist es aber nicht zwangsläufig. Es ist (für mich) viel mehr eine Skizze des Alltags in einer italienischen Großstadt, abseits von gut situierten Familien und behüteten Kindern. Schicksale, wie sie es wohl zu tausenden gibt. Es ist ein kurzes Aufzeigen des Bestreben eines Kindes, sich einen Platz in der Gesellschaft (mühsam) zu suchen. Und dies geschieht den vielen Widrigkeiten zum Trotz mit einer gewissen (vielleicht auch naiven) Unbeschwertheit, welche Kindern wohl innewohnt. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung für diesen einfühlsamen Roman.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.