Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die kalte Mamsell

Mit dem Zeppelin von Norderney nach Helgoland

Von: Dominik Alexander
16.03.2022

Die Mamsell des Titels ist lediglich einführender Nebenschauplatz des Seebad-Krimis von Elsa Dix. Das Hauptthema deutet sich bereits beim Fund der weiblichen Leiche an: die eigene traumatische Vergangenheit der jungen Lehrerin Viktoria Berg. Sie ist gemeinsam mit ihrem Vater im Sommerurlaub auf der Nordseeinsel Norderney. Der Kalender zeigt das Jahr 1913. Es herrscht eine trügerische Idylle; vom kommenden Ersten Weltkrieg ahnt niemand etwas. »Die kalte Mamsell« ist nach »Die Tote in der Sommerfrische« und »Der tote Rittmeister« bereits der dritte Seebad-Krimi von Elsa Dix rund um das Ermittlerpaar Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Für mich war es der erste Krimi der Reihe. Hier und da schien mir die Autorin Rückgriffe auf die Vorgängerbände eingestreut zu haben, die aber nichts zum Fortgang der Geschichte beigetragen haben. Man kann den Roman also durchaus vorraussetzungslos lesen. Thema und Schreibstil sind locker, stringent mit wenigen Rückblicken. Alles in allem eine nicht sehr anspruchsvolle Lektüre, die man gut zum Runterkommen nach der Arbeit oder im Zug lesen kann. Negativ anmerken muss ich allerdings das Lektorat, dem einige Fehler entgangen sind. Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, ohne spoilern zu müssen. Nur so viel: Die Handlungsorte sind mit Norderney und Helgoland gut gewählt. Das Hin und Her bei den Ermittlungen bringen zum einen Bewegung und Abwechslung, zum anderen kann Elsa Dix hier mit den Beförderungbedingungen des frühen 20. Jahrhunderts spielen. Neben der toten Mamsell wurde auch ein toter Mann gefunden. Das Zustandekommen der Morde, den Mörder und sein Motiv fand ich allesamt wenig glaubwürdig. Vielleicht sollte der Leser aber auch etwas Mitgefühl mit diesem Menschen haben, damit er seinen gesamten Abscheu dem wahren Schurken dieses Seebad-Krimis auferlegen konnte. Bei dessen Verfolgung war es gar zu offensichtlich, dass die Autorin den Zeppelin unbedingt noch mit in die Handlung einbauen wollte. Hier war ihr Erzählstil leider nicht mehr so gut wie zuvor. Das hatte mehr etwas vom typisch kindlichen Erzählen: Zuerst haben wir das gemacht..., dann haben wir das gemacht... und dann haben wir jenes gemacht. Fazit: Typische Entspannungslektüre, locker flockig erzählt, doch leider nichts, was dauerhaft im Gedächtnis bleibt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.